„Eskalation“: Trump-Berater verteufelt ATACMS-Freigabe für ukrainische Attacken auf Russland
Der Sicherheitsberater von Donald Trump befürchtet eine Eskalation des Ukraine-Kriegs. Hintergrund: Der US-Kurswechsel bei den ATACMS-Raketen.
Washington, D.C. – Von einem letzten großen Dienst an die Ukraine war seitens politischer Kommentatoren die Rede: Der scheidende US-Präsident Joe Biden soll Medienberichten zufolge Kiew erlaubt haben, im Ukraine-Krieg ATACMS-Raketen auch tiefer im russischen Staatsgebiet einzusetzen. Während es in der EU viel Lob für den Schritt gibt, kommt Kritik daran aus dem Kreis des designierten US-Präsidenten Donald Trump.
Der neue nationale Sicherheitsberater Trumps, Michael Waltz, bemängelt unter anderem, dass die Biden-Regierung ihn nicht im Vorfeld über die Entscheidung informiert habe. Das berichtet die Zeitung Pravda, die sich auf Ostap Yarysh beruft, einen Journalisten von Voice of America. Demnach befürchtet Waltz außerdem, dass die Entscheidung eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs nach sich ziehen könnte.

Trumps Sicherheitsberater warnt vor Eskalation im Ukraine-Krieg
Die Pravda zitiert Waltz wörtlich: „Es ist ein weiterer Schritt auf der Eskalationsleiter, und niemand weiß, wohin das führt.“ Waltz beschreibt die Eskalationsspirale so: Nordkorea unterstütze Russland mit Artillerie und mittlerweile auch mit mindestens zehntausend Soldaten. Die Biden-Administration reagiere darauf mit der Aufhebung der Beschränkungen für den Einsatz von ATACMS-Raketen durch die Ukraine. Daraufhin sende Nordkorea weitere Truppen und Südkorea überlege daher ebenfalls, sich im Ukraine-Krieg zu engagieren.
Tatsächlich hieß es kürzlich von der südkoreanischen Regierung, man erwäge angesichts der nordkoreanischen Truppen in Russland Waffenlieferungen an die Ukraine. Waltz sprach zudem von einer anderen Strategie, die Donald Trump verfolge. Trump, der im Januar wieder ins Weiße Haus einzieht, stelle sich dabei ganz bestimmte Fragen. Diese Fragen lauten Waltz zufolge: „Wie bringen wir beide Seiten an einen Tisch, um diesen Krieg zu beenden?“ Was ist der Rahmen für einen Deal und wer sitzt an diesem Tisch?“
Trumps Russland-Politik - angeblich Telefonat mit Putin wegen Ukraine-Krieg
Waltz argumentierte 2023 in einem Meinungsbeitrag für Fox News, es sei jetzt an Europa, die Ukraine noch mehr unterstützen. Interessanterweise schrieb Waltz auch, die USA hätten gegen Russland das Druckmittel, die Einschränkungen für den Einsatz von an die Ukraine gelieferte US-Waffen aufzuheben. Entweder stört sich Waltz jetzt daran, dass das Druckmittel durch die Freigabe weg ist oder er ist von seiner Haltung abgewichen und setzt strikt Trumps Leitlinien um. Trump hatte im US-Wahlkampf immer wieder behauptet, er würde den Ukraine-Krieg innerhalb kürzester Zeit beenden.
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Medienberichten zufolge arbeitet das Trump-Team an Vorschlägen zur Beilegung des Konflikts. Kurz nach seiner Wiederwahl hatte Trump zudem angeblich mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert, wie vergangene Woche unter anderem die Washington Post unter Berufung auf Insider berichtete. Trump soll Putin dabei vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs gewarnt haben, aber auch weitere Gespräche angeboten haben. Der Kreml erwidert, es habe überhaupt kein Telefonat zwischen Trump und Putin gegeben.