Indische Staatsraffinerien haben begonnen, russisches Öl in chinesischen Yuan zu bezahlen, wie Reuters berichtet. Die Indian Oil Corp, Indiens führender staatlicher Raffineriebetreiber, hat kürzlich zwei bis drei Ladungen russischen Öls mit der chinesischen Währung beglichen. Der Schritt zeigt den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Indien, Russland und China.
Yuan als Alternative zum Petrodollar
Russland setzt seit den westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs verstärkt auf den Yuan im internationalen Handel. Auch im Ölhandel gewinnt die chinesische Währung zunehmend an Bedeutung.
Indien, einer der größten Abnehmer russischen Rohöls neben China, hatte 2023 bereits Zahlungen in Yuan geleistet, diese jedoch aufgrund politischer Spannungen mit China eingestellt. Nun scheint sich das Verhältnis zwischen den beiden asiatischen Mächten zu entspannen.

Geopolitische und wirtschaftliche Hintergründe
Die Annäherung zwischen Indien und China wird durch wirtschaftliche Faktoren begünstigt. Laut Kyiv Independent reagiert Indien damit auf die von Ex-US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle, die indische Käufe von russischem Öl sanktionieren.
Gleichzeitig bleibt der Ölhandel für Russland entscheidend: Energieexporte machen etwa ein Drittel der Staatseinnahmen aus und sichern die Kriegswirtschaft des Landes.