Geschlechtsumwandlung bei Minderjährigen - England setzt Grenzen, die USA fühlen sich inspiriert

Gesetzgeber in mindestens zwei US-Bundesstaaten stützen sich auf eine aktuelle Entscheidung aus England, welche die Möglichkeit von Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen begrenzt. Sie nutzen diese Entscheidung als Grundlage und Unterstützung für ihre eigenen, ähnlichen Gesetzesvorschläge. Die Nachrichtenagentur „AP“ berichtet, dass mindestens 23 US-Staaten den Zugang zu Gesundheitsversorgung für transidente Minderjährige erschwert oder ganz verboten haben.

Hormonblocker nicht mehr Routinebehandlung für Minderjährige

Der britische National Health Service hat kürzlich eine Richtlinie festgelegt, die das Mindestalter für den Beginn einer Therapie mit Hormonblockern, deren Einnahme einer Geschlechtsumwandlung vorausgeht. Ab dem 1. April will die britische Behörde Hormonblocker nicht mehr als „Routinebehandlung“ für Kinder und Jugendliche verschreiben, die eine Geschlechtsumwandlung anstreben.

Diese Entscheidung wurde von der konservativen Regierung Großbritanniens, die generell kritisch gegenüber Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen eingestellt ist, begrüßt. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass dieser Vorschlag tatsächlich als Gesetz verabschiedet wird.

US-Gesetzgeber beziehen sich auf Europa

Laut „AP“ stützte sich die Senatorin aus dem US-Bundesstaat Kansas auf die jüngste britische Politik, als sie einen Gesetzesentwurf einbrachte, der vorsieht, die geschlechtsbejahende medizinische Versorgung für Minderjährige zu verbieten.

Unterdessen bekräftigen führende Gesundheitsorganisationen in den USA und Europa nach wie vor ihre Unterstützung für eine geschlechtsbestätigende Behandlung sowohl für transidente Jugendliche als auch für Erwachsene. Sie führen an, dass Restriktionen, wie die Begrenzung der Hormontherapie, dazu führen, transidente Jugendliche zu diskriminieren.

WHO: Klinische Belege statt Politik

Die Weltgesundheitsorganisation für Transgender-Gesundheit betont außerdem: „Entscheidungen im Gesundheitswesen sollten auf klinischen Belegen basieren, nicht auf politischen Überlegungen.“