Riesen-Rakete von SpaceX wird vorbereitet – Elon Musk nennt Starttermin
Noch liegt für den dritten Startversuch des „Starships“ von SpaceX keine Lizenz der Flugaufsichtsbehörde vor. Doch Elon Musk gibt sich zuversichtlich.
Boca Chica – Seit dem bisher letzten Start der Riesen-Rakete „Starship“ von SpaceX ist bereits einige Zeit vergangen, doch es sieht so aus, als würde der nächste Startversuch der 121 Meter hohen Rakete demnächst bevorstehen. Das kann man zum einen erkennen, wenn man den Blick in den Süden von Texas richtet. Dort hat SpaceX in der Nähe des Ortes Boca Chica die „Starbase“ errichtet, einen Ort, an dem die Raketenteile produziert, zusammengefügt und auch getestet werden. Auf der „Starbase“ kann man neuerdings das dritte „Starship“ sehen, das zusammengebaut auf letzte Tests vor dem dritten Startversuch wartet.
Zum anderen kann man auf X (ehemals Twitter) lesen, was SpaceX-Gründer Elon Musk schreibt. „‚Starships‘ sind dafür gedacht, zu fliegen und unser nächstes startet in etwa drei Wochen“, teilte der Milliardär dort am 12. Februar bereitwillig mit. Allerdings hat SpaceX noch keine Startlizenz erhalten, die Flugaufsichtsbehörde FAA prüft noch die Auswirkungen des letzten Raketenstarts, der im November 2023 stattfand und mit einer ungeplanten Explosion endete.
„Starship“ von SpaceX soll in den kommenden Wochen starten
Termine, die Musk bekannt gibt, sind außerdem nicht immer belastbar: Im vergangenen Jahr hatte der SpaceX-Gründer angekündigt, der dritte Testflug sei vor Weihnachten möglich. Im Januar teilte eine SpaceX-Mitarbeiterin mit, man rechne mit der FAA-Lizenz im Februar.
Das „Starship“ ist die derzeit größte und leistungsstärkste Rakete. Im April und November 2023 ist sie zu Testflügen aufgebrochen, die beide in Explosionen mündeten. Geplant ist, dass das „Starship“ in den kommenden Jahren als „Human Landing System“ die nächsten Astronautinnen und Astronauten für die Nasa auf den Mond befördert. In noch fernerer Zukunft soll die riesige Rakete Menschen und Fracht zum Mars transportieren und so mithelfen, aus der Menschheit eine „multiplanetare Spezies“ zu machen. Diese Vision war einer der Gründe, warum Elon Musk einst SpaceX gründete.
Elon Musk und SpaceX revolutionieren die Raumfahrt
In den vergangenen Jahren hat SpaceX die Raumfahrt aus den Angeln gehoben. Wo es quasi nur staatliche Raumfahrt gab, schob SpaceX die kommerzielle Raumfahrt an. Wo Raketen nach einmaliger Nutzung weggeworfen wurden, führte SpaceX wiederverwendbare Raketen ein. Die Booster der „Falcon 9“-Rakete werden mittlerweile mehrere Male recycelt, was den Preis für Raketenstarts schrumpfen ließ. Inzwischen setzt die US-Raumfahrtorganisation Nasa beim Transport ihrer Astronautinnen und Astronauten auf SpaceX, auch wichtige Wissenschaftsmissionen werden von Musks Raketen ins Weltall geschossen.
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Das „Starship“ – die größte Rakete der Welt
Die Rakete namens „Starship“ besteht aus zwei Teilen: Die untere, erste Raketenstufe wird „Super Heavy“ genannt und ist der Raketenbooster mit 33 Triebwerken. Die „Super Heavy“ soll in Zukunft nach dem Start wieder auf der Erde landen und wiederverwendet werden. Für die bisherigen Testflüge war das jedoch nicht geplant.
Der zweite Teil des „Starships“ ist die obere Raketenstufe, genannt „Starship“. Es handelt sich um ein Raumschiff, das zum Mond oder Mars fliegen, dort landen und später wieder abheben können soll. Für Verwirrung sorgt zeitweise, dass die gesamte Rakete ebenfalls „Starship“ genannt wird. Sie ist mit 121 Metern Höhe die größte Rakete der Welt – die Mondrakete „Saturn V“ war 110 Meter hoch, das „Space Launch System“ der Nasa ist nur 98 Meter hoch.
Das „Starship“ soll der vorläufige Höhepunkt der Entwicklung sein. Doch derzeit wird die Entwicklung der großen Rakete kritisch beobachtet – denn sie ist hinter dem Zeitplan und scheint damit auch die nächste Mondlandung der USA auszubremsen. Der Termin für die prestigeträchtige Mission wurde erst kürzlich um ein Jahr nach hinten verschoben – und es sind noch viele Dinge zu testen und zu verfeinern, bevor erstmals Menschen in das Vehikel steigen dürfen. (tab)