Klimakleber: „Die Start- und Landebahnen wurden nicht betreten“
Die Letzte Generation protestiert mit Kleister und Bannern, aber ohne den Flugbetrieb zu stören.
Flughafen - Mitglieder der Letzten Generation haben am Mittwoch am Flughafen München gegen den Einsatz von Öl und Kerosin protestiert. Die Umweltaktivisten hielten in der Abflughalle ein Banner mit der Aufschrift „Öl, Gas und Kerosin treibt die Welt in den Ruin“ hoch. Zudem verschütteten sie gefärbten Kleister auf dem Boden, der wie ein schlieriger Ölteppich aussah. Anders als bei den Aktionen der Gruppe am Flughafen Berlin-Tegel sowie am Airport Nürnberg, wurde in München der Betrieb nicht gestört, alle Passagiere erreichten ihre Flüge.
„Die Start- und Landebahnen wurden nicht betreten“, erklärten die Demonstranten. Man wolle friedlich Widerstand demonstrieren, so der Münchner David Kulla, der ein orangefarbenes Plakat mit der Botschaft „Öl tötet“ hochhielt.

In einer international koordinierten Aktion haben sich vor einigen Wochen 15 Gruppierungen aus Europa und Nordamerika in der Kampagne „Oil kills“ – „Öl tötet“ – zusammengeschlossen, darunter ist auch die Letzte Generation. Gemeinsam fordern sie die Regierungen der Länder auf, ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis zum Jahr 2030 regelt.
„München hat als Großstadt sowohl Strahlkraft als auch Verantwortung – letztendlich muss auch die Bundesregierung die Ausformulierung und Unterzeichnung eines internationalen Ausstiegsvertrags aus den fossilen Energien unterstützen“, erklärte Kulla nach der Aktion am Flughafen München. Man habe vor Ort das Gespräch mit den Fluggästen gesucht und Flyer verteilt, um „sachlich zu informieren“.
Die Initiative „Flughafen Vlora Stoppen!“ beteiligte sich ebenfalls an den Protesten. Die Flughafen München GmbH sei in den Bau des südalbanischen Flughafens Vlora mitten in einem Naturschutzgebiet involviert, so der Vorwurf von Elias Bamidis, der auch Ortsvorsitzender der Grünen in Sendling ist und sagt: „Wir fordern den sofortigen Rückzug der FMG aus diesem skandalösen Projekt.“
Die Polizei hat die Personalien der Teilnehmer aufgenommen und will einen möglichen Hausfriedensbruch prüfen. Der Protest verlief friedlich, zitterte die dpa einen Polizeisprecher.