Pfaffenwinkelbahn: Ende der Sperrung zwischen Peißenberg und Schongau in Sicht
Seit mittlerweile über zwei Wochen verkehren zwischen Peißenberg und Schongau keine Züge. Am kommenden Samstag will die BRB den Betrieb endlich wieder aufnehmen. Beeinträchtigungen gibt es für Reisende weiter auf der Kochelseebahn.
Landkreis – Gäbe es einen Preis für das Sorgenkind des Monats, hätte die Bahn wohl beste Chancen auf Platz eins. Vor einer knappen Woche fuhr beinahe im gesamten Landkreis kein Zug mehr: Die Ammerseebahn bleibt aufgrund von umfangreichen Sanierungsarbeiten bekanntlich noch bis in den Dezember gesperrt, zwischen Peißenberg und Schongau brachte Anfang September der Einsturz eines Bibergangs den Verkehr zum Erliegen und auf den Strecken der Werdenfels- und Kochelseebahn suchte man kürzlich mit Hochdruck nach Oberleitungsschäden. Auch hier standen die teilweise am Stromabnehmer beschädigten Züge still.
Einer letzten Bastion des Schienenverkehrs gleich pendelten lediglich noch auf dem neun Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Peißenberg und Weilheim die Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB). Wenige Tage zuvor waren aber selbst die kurzzeitig aus dem Rennen und wurden aufgrund von Brückenbauarbeiten auf der Strecke durch Busse ersetzt.
Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Tutzing ist die Bahn mittlerweile wieder im Regelverkehr unterwegs – gleiches gilt für Strecke von Peißenberg nach Weilheim. Wegen Reparaturarbeiten müssen sich Pendler auf der Kochelseebahn derweil noch mit „erheblichen Beeinträchtigungen“ herumschlagen. Auf dem Teilstück warten Langsamfahrstellen und vereinzelte Zugausfälle auf die Reisenden. Der Deutschen Bahn zufolge sind Verspätungen von bis zu 30 Minuten möglich. Zwischen Tutzing und Penzberg ausfallende Züge werden deshalb durch Busse ersetzt. Die Maßnahme bleibt aller Voraussicht nach bis zum 31. Oktober bestehen. Ein umfangreicher Ersatzfahrplan steht im Internet zum Download bereit.
An dem von Bibern durchlöcherten Bahndamm im Westen des Landkreises biegen die Arbeiten inzwischen auf die Zielgerade ein: Das hofft jedenfalls Sabine Floßmann, bei der BRB zuständig für die Bereiche Marketing, Kommunikation und Fahrgastinformation. Für unmöglich hält sie es aber nicht, dass die DB InfraGo am Ende doch mit einer weiteren „Hiobsbotschaft“ um die Ecke kommen könnte.
Arbeiten noch „in vollem Gange“
Floßmann erklärt derweil, dass die BRB den Ersatzverkehr bis Freitag verlängert habe. Ursprünglich war eine Rückkehr zum Regelbetrieb für Anfang der Woche angedacht. Dieser Plan wurde jedoch verworfen. „Die Arbeiten an der Strecke sind in vollem Gange, nach aktuellem Stand kann die Sperrung zum 21. September aufgehoben werden“, teilt eine DB-Sprecherin mit.
Drei bis vier Busse seien es, die aktuell im Pendel zwischen Peißenberg und Schongau verkehren, sagt Floßmann. Angesichts des Schulstarts sei es eine knifflige Aufgabe gewesen, überhaupt Busse für den Ersatzverkehr zu gewinnen: „Das ist in den Ferien einfacher“, so Floßmann.
Dass sich der Ersatzverkehr mittlerweile „eingefahren“ hat, sorgt bei Fahrgästen und BRB gleichermaßen für Aufatmen. Denn obwohl im Internet von einem „Pendelverkehr ohne festem Fahrplan“ die Rede ist, scheint sich bei den Ersatzbussen mittlerweile eine verlässliche Regelmäßigkeit eingeschlichen zu haben – zumindest was die Abfahrtszeiten in Peißenberg und Schongau betrifft.