„Wir gehen doch nicht in weichgespülte Moscheen mit euren Moslems“
Was heißt das?
Büscher: Ein 16-jähriger Flüchtling kam erst kürzlich zu mir und meinte: „Wolfgang, wir gehen doch nicht in so weichgespülte Moscheen mit euren Moslems.“ Wo soll das noch hinführen? Ich plädiere dafür, erst einmal einen Einreisestopp zu verhängen, um sich um die zu kümmern, die bereits da sind. Wir können nicht sagen: „Ihr seid alle willkommen“, und lassen diese Kinder im Anschluss komplett alleine.
Zumal die Kinder ja die Zukunft dieses Landes sind…
Büscher: Korrekt. Jedes Jahr gehen rund 50.000 Schüler ohne Abschluss von der Schule. Aber der Bundespräsident sagt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, brauchen wir 50.000 Leute aus dem Ausland. Wir haben schon viele Menschen aus dem Ausland hier. Tolle Kinder und Jugendliche mit viel Potenzial. Warum bilden wir die nicht richtig aus?
Sie schreiben, dass Sie bei den Kindern und Jugendlichen auch ein erhöhtes Aggressivitätslevel feststellen.
Büscher: Ja, massiv. Das kommt durch die ganze Frustration. Ein geflüchteter Jugendlicher hat mir letztens erzählt, dass ihm von den Schleppern versprochen wurde, dass seine Familie in Deutschland ein eigenes Haus bekommen würde. Und dann sitzt er über Jahre in Einrichtungen wie diesen Blech-Containern, in denen die Zimmer durch Bettlaken voneinander abgetrennt sind.
Durch solch desillusionierende Erfahrungen isolieren diese Jugendlichen sich, wenden sich gegen unser Land und unsere Kultur und fallen durch aggressives Verhalten auf. Ich erlebe dann auch, dass deutsche Eltern ihre Kinder nicht mehr zu uns in die Arche schicken wollen.
Rumänische Gruppen greifen Lebensmittel ab und schmeißen sie dann weg
In Ihrem Buch berichten Sie auch von Missbrauch der Sozialleistungen durch bestimmte Gruppen in ihren Einrichtungen.
Büscher: Das kommt hinzu. Wir haben bei uns Lebensmittelausgaben eingerichtet. Da verteilen wir Nahrungspakete an hungernde Menschen im Wert von 60 bis 70 Euro. Bei einigen dieser Ausgaben kamen plötzlich große Gruppen von vor allem rumänischen Landsleuten, die ihre Frauen nach vorne schickten, um Lebensmittel abzugreifen. Die billigeren Lebensmittel aus den Paketen warfen sie dann vor der Arche in den Müll.
Haben Sie das Gefühl, dass diese ganzen Problematiken bei den Ampelparteien präsent sind?
Büscher: Wir reden ständig mit der Politik. Olaf Scholz war bereits in der Arche Potsdam, ich habe kürzlich mit Ricarda Lang gesprochen. Die Politiker kommen in die Archen, hören sich unsere Probleme an, nicken mit dem Kopf und sind dann weg. Kaum ein Politiker kommt ein zweites Mal. Ich war kürzlich in eine Talkshow mit Jörg Pilawa eingeladen. Der erzählte, dass sie 23 Politiker zu diesem Thema angefragt hatten, die alle abgesagt haben.
Wir fühlen uns komplett alleingelassen von der Politik. Man bekommt den Eindruck, dass Kinder in Deutschland keinen Wert haben. Und dann wundern sich die Politiker darüber, dass rechte Parteien auf dem Vormarsch sind. Die Familien fühlen sich mit ihren Problemen eben überhaupt nicht gesehen von der Politik. Dass im Berliner Brennpunktviertel Marzahn/Hellersdorf viele die AfD gewählt haben, das hätte ich Ihnen schon vor der Wahl sagen können. Wenn die demokratischen Parteien wieder mehr Zuspruch von ihren Wählern haben möchten, müssen sie auch ein Auge für die Kleinsten haben. Denn Kinder sind unsere wichtigste Ressource für die Zukunft dieses Landes.