„Maximale Verluste“: Riesige Anlage soll in der Ukraine Putins Truppen aufhalten
Wladimir Putins russische Armee soll kurz vor der ukrainischen Region Dnipropetrowsk stehen. Kiew ließ aufwändig Verteidigungsanlagen bauen.
Kiew – Neben dem Ukraine-Krieg droht durch den entflammten Iran-Israel-Konflikt und dessen globale Folgen ein zweiter großer Krieg auf der Welt. Diesmal im Nahen Osten.
Ukraine-Region Dnipropetrowsk: Wladimir Putins russische Armee rückt immer näher
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte wollen den Krieg gegen das islamische Mullah-Regime gewinnen, bekräftigte der USA-Botschafter Tel Avivs beim amerikanischen TV-Sender ABC News. Was dies nun für das Russland-Regime des Kreml-Machthabers Wladimir Putin heißt, das mit Teheran verbündet ist, war Mitte Juni noch unklar.
Während die Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine zum Stocken gekommen sind, trifft Kiew wohl Vorbereitungen gegen einen russischen Vorstoß in die Region Dnipropetrowsk. Denn: Putins Truppen sind nicht mehr weit.
Ukraine unter Druck: Russland-Armee nimmt wohl Region Dnipropetrowsk ins Visier
Geplante oder weniger vorbereitete Verteidigungsanlagen als Absicherung der Front sind in der Ukraine ein brisantes Thema, seit russische Invasionstruppen zwischenzeitlich die Grenze in der Oblast Charkiw samt dort angelegter Schützengräben überrannt hatten. Ukrainische Militärblogger kritisierten seinerzeit im Mai 2024, dass die angelegten Schützengräben zum Beispiel nicht breit und tief genug waren. Aus diesen militärischen Fehlern haben die Ukrainer bei Maßnahmen im Osten ihres leidgeprüfte Landes nun offenbar gelernt.
Russische Militärblogger hatten unlängst noch behauptet, Putins Armee habe an mehreren Stellen bereits die Grenze zwischen der Oblast Dnipropetrowsk und der Region Donezk überquert. Kiew dementiert derlei Berichte mit Nachdruck. Aber: Vor allem südlich der Donbass-Bastion Pokrowsk soll besagte regionale Grenze teils nur noch wenige Kilometer entfernt sein. Es geht auch um Kriegs-PR: Es wäre nach Charkiw, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson die sechste ukrainische Region, auf der Putins Soldaten stünden.
Krieg gegen Wladimir Putin: Russland drohen in Ukraine-Region hohe Verluste
Das ukrainische Recherche-Projekt Deepstate, das gute Kontakte zur ukrainischen Armee haben soll, bekam die Gelegenheit, neu gebaute Verteidigungsanlagen in der Region Dnipropetrowsk zu inspizieren. Die viel zitierten Militärblogger kamen zu dem Schluss, dass die Anlagen von „ziemlich guter Qualität“ seien. Deepstate veröffentlichte bei Telegram Fotos von wohl kilometerlang miteinander verbundenen Befestigungen aus Beton-Drachenzähnen gegen Panzer, aus tiefen Gräben und aufgeschütteten Erdwällen, von dahinter und davor befestigten Stacheldraht-Reihen sowie von Minensperren. Die Militärblogger seien zuvor „nicht über den Umfang“ informiert gewesen, lobten sie. Drohen Putin wieder heftige Verluste?
Von „interessanten Details“ ist die Rede. „Die Befestigungsanlagen werden in Form einer gestaffelten Verteidigung errichtet, die darauf abzielt, den Feind aufzuhalten und ihn zu erschöpfen, indem ihm maximale Verluste zugefügt werden“, wird in dem Beitrag erklärt. Heikel: Da der Ukraine nach bitteren Verlusten offenbar überall Soldaten fehlen, sind die Anlagen laut Deepstate eine der wenigen Taktiken gegen die Moskauer Truppen, wie Militärblogger schreiben: Sie übten ständig mit kleinen Gruppen Druck aus und kämen voran, „da die Moskauer einfach keine Verluste einkalkulieren und bereit sind, Tausende von Infanteristen zu opfern, um ihre Aufgaben zu erfüllen“. (pm)