Todesfall schockiert Ärzte in Österreich: Eltern brachten todkrankes Mädchen zum Schamanen

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Ein 14-jähriges Mädchen stirbt qualvoll an Krebs, weil ihre Eltern auf alternative Heilmethoden setzen. Nun wurden sie zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Klagenfurt – Zwölf Monate auf Bewährung für diese Eltern aus Österreich. Sie hatten sich entschieden, ihre 14-jährige Tochter, die an Krebs erkrankt war, nicht medizinisch behandeln zu lassen. Anstelle von Ärzten suchten sie Energetiker, Handaufleger und schamanische Heiler auf. Das Gericht verurteilte sie wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen.

Eltern bringen krebskrankes Mädchen viel zu spät zum Arzt: „Bereits sterbend zu uns gekommen“

Erst als es bereits zu spät war, brachten sie das Kind ins Krankenhaus, wie es vor dem Landgericht Klagenfurt hieß. Ein Mediziner, der als Zeuge aussagte, erklärte: „Das Kind ist bereits sterbend zu uns gekommen. Und zwar in so einem Zustand, wie ich ihn in 35 Jahren als Arzt nicht gesehen habe. Die Tumore waren sogar schon von außen sichtbar“. Der Tod des Mädchens war äußerst qualvoll.

Eine frühzeitige Behandlung hätte dem Mädchen eventuell geholfen: Stattdessen brachten die Eltern das Kind zu Schamanen und Energetikern. (Symbolbild)
Eine frühzeitige Behandlung hätte dem Mädchen eventuell geholfen: Stattdessen brachten die Eltern das Kind zu Schamanen und Energetikern. (Symbolbild) © Dreamstime/Imago

Im Februar 2023 entdeckten die Ärzte bei dem völlig abgemagerten Mädchen mehrere Tumore im ganzen Körper. Die Folgen waren schwerwiegend: Die 14-Jährige litt an Gelbsucht, konnte nicht mehr schlucken und hatte Erstickungsängste, weil einer der Tumore auf Speise- und Luftröhre drückte.

Kind nicht über Krebs aufgeklärt: Eltern haben Fürsorgepflicht vernachlässigt

Die tödliche Krankheit des Kindes wurde von den Eltern verklärt. Die Richterin stellte fest: „Mangels kompetenter Aufklärung durch Fachpersonal konnte sich das Mädchen keinerlei Bild machen, wie das Ganze abläuft“. Es wurde nie mit ihr über den Tod gesprochen, stattdessen lebte sie in dem Glauben, ihr Pferd würde sie heilen. Kinder haben zwar ein Recht auf Selbstbestimmung, aber es ist die Pflicht der Eltern, das Wohl des Kindes bestmöglich zu fördern. In diesem Fall wurde diese Pflicht vernachlässigt.

Krebs ist in vielen Fällen behandelbar, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Hier sind vor allem die Eltern gefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ein Beispiel dafür ist der kleine Benett aus den USA, dessen Leben durch einen wichtigen Hinweis, den seine Mutter auf der Baby-Kamera entdeckte, gerettet wurde. Eine tragische Entscheidung traf hingegen eine Mutter aus Italien: Sie verzichtete auf eine Chemotherapie, um das Leben ihres ungeborenen Kindes zu retten. (moe/dpa)

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