Erdogan stellt neue Behauptung auf: „Israel hat Augenmerk auf Türkei gerichtet“
Erneut hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel angegriffen. Israel wolle nach dem Gazastreifen und Libanon auch die Türkei angreifen.
Ankara – Seit dem Überfall der Terrormiliz Hamas auf Israel vor rund einem Jahr hat sich das Verhältnis zwischen der Türkei und Israel immer weiter verschlechtert. Recep Tayyip Erdogan hatte in den darauf folgenden Wochen und Monaten immer wieder die Hamas verteidigt. Die Miliz sei eine Befreiungsorganisation, die ihr Land verteidige. Zudem hatte Präsident Erdogan Hamas-Funktionäre in seinem Präsidentenpalast empfangen.
Zudem kam es immer wieder zum verbalen Schlagabtausch zwischen Erdogan und dem israelischen Außenminister Israel Katz. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde mit Hitler verglichen und was Israel im Gazastreifen den Palästinensern antue, sei ein Völkermord. Katz erwiderte, Erdogan begehe in der Region ständig Massaker an Kurden. Der türkische Präsident sei zudem ein „Antisemit“ und „Diktato“, der in die Fußstapfen von Saddam Hussein getreten sei.
Israel wolle laut Erdogan auch Türkei angreifen
Nach dem Israel am Dienstag seine Bodenoffensive im Libanon begonnen hat, hat Erdogan nachgelegt. Israel werde auch gegen die Türkei vorgehen. „Der Ort, auf den sich das Augenmerk der israelischen Regierung im Wahn ihres ´gelobten Landes´ nach Palästina und dem Libanon richten wird, das sage ich ganz klar, wird unser Heimatland sein“, sagte Erdogan am Dienstag in seiner Rede vor dem türkischen Parlament. Das sei das ganze Kalkül des jüdischen Staates. Netanjahu füge Anatolien zu seinen Träumen hinzu.

Erdogan warnte in seiner Rede vor einer Neutralität der Türkei. „Ich appelliere an diejenigen, die sagen, die Türkei solle neutral sein und an diejenigen, die sagen, die Hamas sei eine terroristische Organisation: Wir haben es nicht mit einem Staat zu tun, sondern mit einem Mörderpack, das sich von Blut ernährt. Wir haben es mit einem Besatzungsnetzwerk zu tun, das die ganze Region in Brand setzen will“. Die internationale Staatengemeinschaft müssten Israel stoppen, ohne weitere Zeit zu verlieren.
Erdogan wirft Israel vor, den Nahen Osten in Tränen zu ertränken
In seiner Rede bei der Luftfahrt- und Technologiemesse Teknofest am Freitag in Adana kritisierte Erdogan erneut Israel. Präsident Erdoğan sagte: „Jedes Mal, wenn es einen Waffenstillstand und Frieden in der Region gibt, macht Israel Provokationen, um den Prozess zu dynamisieren. Es greift zu allen Mitteln, um unsere Geographie in Tränen zu ertränken. Ein heimtückischer Plan, der sich nicht auf den Gazastreifen, das Westjordanland und den Libanon beschränken wird, wurde in die Tat umgesetzt“, sagte Erdogan.
Man müsse kein Wahrsager sein, um das „Endziel“ zu erkennen. Zudem kritisierte der türkische Staatschef auch die Verbündeten Israels. „Jeder Tropfen Blut, der vergossen wird, geht zu gleichen Teilen auf das Konto derjenigen, die die Bomben liefern, und derjenigen, die die Bomben abwerfen. Wir haben es mit einem Staat des Wahnsinns zu tun, der sich daran erfreut, Babys in Windeln zu töten. Leider unterstützt der Westen weiterhin das Netzwerk der Massaker“.
Auch in seiner Rede in Adana wiederholte Erdogan indirekt, dass Israel es auch auf die Türkei abgesehen habe. „Wir wissen sehr genau, was das gelobte Land ist“. Die Türkei beobachte die Entwicklungen in der Region. „Wir bemühen uns, die Front der Menschlichkeit gegen die Unterdrücker zu stärken“, so Erdogan. (erpe)