US-Regierung: Nicht alle Geiseln in Gaza in Händen der Hamas

Saudi-Arabien und Jordanien fordern einen Waffenstillstand. Deutschland unterstützt den Kibbuz-Wiederaufbau finanziell. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
14.56 Uhr: Die US-Regierung geht davon aus, dass nicht alle der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln von der islamistischen Hamas festgehalten werden. "Wir glauben, dass nicht alle Geiseln in den Händen der Hamas sind", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im US-Fernsehen. Es sei davon auszugehen, dass es andere Gruppen gebe, die einige der Geiseln festhalten.
Mit Blick auf eine mögliche Verlängerung der Feuerpause, um mehr Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus Israel frei zu bekommen, sagte Kirby, dass die Hamas-Terroristen dafür auch diese Geiseln finden und holen müssten.
Kirby nannte keine Zahl von Geiseln, die möglicherweise in der Hand anderer Gruppen sind. Der Sender CNN berichtete unter nicht namentlich genannte diplomatische Quellen von schätzungsweise 40 Geiseln. Diese könnten demnach in den Händen der Terrororganisation Islamischer Dschihad oder von Einzelpersonen sein. Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, sagte am Montag, es würden noch 184 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.
Saudi-Arabien und Jordanien fordern Waffenstillstand
14.46 Uhr: Im Hinblick auf ein nahendes Ende der Feuerpause im Gaza-Krieg fordert der saudi-arabische Außenminister Faisal bin Farhan einen dauerhaften Waffenstillstand. Die aktuelle Waffenpause sei nur von begrenztem Wert, sagt er beim Treffen der Union für den Mittelmeerraum im spanischen Barcelona. "Es sei denn, es folgt eine umfassende und dauerhafte Einstellung der Militäroperationen." Sollten sie fortgesetzt werden, gebe es nur ein sicheres Ergebnis: "Mehr Zerstörung, Radikalisierung, ein weiteres Blutbad auf Kosten palästinensischer Leben sowie der regionalen Sicherheit, einschließlich der Israels."
Israel müsste für die "begangenen Gräueltaten" zur Verantwortung gezogen werden: "Wenn nicht durch Sanktionen, dann indem man Druck ausübt, damit Israel seinen Kurs ändert", sagt Bin Farhan.
Der jordanische Außenminister Aiman Safadi äußert sich in Barcelona ähnlich: "Wir alle müssen daran arbeiten, dass der derzeitige Waffenstillstand, der heute enden soll, unweigerlich und sofort zu einem dauerhaften Waffenstillstand wird." Israel dürfe keinen weiteren "Bevölkerungstransfer" der Palästinenser erzwingen.
Deutschland unterstützt Kibbuz-Wiederaufbau finanziell
14.22 Uhr: Deutschland wird den Wiederaufbau der von der Hamas zerstörten Kommunen in Israel finanziell unterstützen. Bei einem Besuch des am 7. Oktober von den Terroristen überfallenen Kibbuz Beeri kündigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an, dass der Bundestag auf seine Initiative hin für 2024 einen Betrag von sieben Millionen Euro für diesen Ort bereitstellen werde. Damit solle in Beeri der Wiederaufbau eines Kulturzentrums und eines Begegnungszentrums für Senioren finanziert werden.
"Es ist viel zu früh, jetzt über Wiederaufbau nachzudenken", sagt Steinmeier. Viele Menschen dächten jedoch schon über eine Rückkehr nach. "Beeri und die vielen anderen Kibuzzim haben es verdient, dass sie nicht nur Teil der israelischen Geschichte sind, sondern vor allen Dingen auch Teil der Zukunft Israels sein werden." Deshalb habe Deutschland den festen Willen, beim Wiederaufbau zu helfen, damit eine Perspektive für die Bewohnerinnen und Bewohner von Beeri entstehe. Auch junge Menschen aus Deutschland, Auszubildende im Handwerk zum Beispiel, sollten sich daran beteiligen.
Israel habe den Traum, den Kibbuz und die ganze Gegend wieder aufzubauen, sagt Israels Staatspräsident Izchak Herzog. "Wir kommen zurück. Wir bauen diese Orte wieder auf. Sie werden blühen." Der von deutschen Juden mitgegründete Kibbuz Beeri liegt in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen. Die Hamas-Terroristen zerstörten ihn fast vollständig. Mehr als 130 der etwa 1300 Bewohner wurden getötet, mehr als 50 verschleppt.