Kochler Kirchengemeinde trauert: „Liesel war immer da“
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Liesel Gust mit 72 Jahren. Sie hinterlässt Spuren in der Gemeinde Kochel. Ihr Organisationstalent war unersetzlich.
Kochel am See – Liesel Gust war mit Leib und Seele in der evangelischen Kirchengemeinde Kochel engagiert. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist sie nun im Alter von 72 Jahren gestorben. „Über ihr eigenes Leben hinaus hinterlässt sie Spuren, in unserer Gemeinde und in unseren Herzen“, schreiben Kerstin Nonn und Hermann Tebbe in ihrem Nachruf im Namen der Kirchengemeinde. Seit 2006 sei Gust im Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde gewesen – davon die letzten zwölf Jahre als Vertrauensfrau – und habe stets ein feines Gespür für alle Menschen und Altersgruppen gezeigt.
Als Prädikantin habe Gust zahlreiche Gottesdienste gehalten; auch mit Abendmahl. Außerdem habe sie sich viele Jahre um die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde gekümmert, sei im Redaktionsteam für den Gemeindebrief und auch für die Homepage verantwortlich gewesen. „Zuverlässig, fleißig und sorgsam achtete sie auf die Ordnung in der Verwaltung der Gemeinde und machte darum kein Aufheben“, so Tebbe und Nonn. Ausgleich habe die Verstorbene unter anderem beim Stricken oder bei Reisen an die Ostsee gefunden – und vor allem beim Schwimmen im Kochelsee.
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„Liesel stand für eine lebendige und offene Kirchengemeinde, in der sich alle Generationen angesprochen und wohlfühlen sollten.“ Ihre Passion sei die Gestaltung von familiengerechten Gottesdiensten gewesen. „Liesel verstand es, eine besondere Spiritualität und Räume zu schaffen, in denen Menschen zur Ruhe kommen und sich getragen fühlen konnten“, so Nonn und Tebbe weiter.
Viele Pfarrerinnen und Pfarrer habe Gust in der Gemeinde kommen und gehen sehen. Aber: „Sie war immer da.“ In Phasen der Vakanz, wenn die Gemeinde ohne reguläre Pfarrperson auskommen musste, sei sie oft eingesprungen. „Mit ihrem Organisationstalent und ihrer Klarheit im Denken und Handeln sorgte sie dafür, dass das Gemeindeleben aufrechterhalten wurde.“ Ihr Blick habe nie nur dem Einzelnen gegolten, sondern sei immer auch auf die Gemeinschaft und das Wohl der Gemeinde ausgerichtet gewesen. „Wir haben Liesel viel zu verdanken“, sind die beiden überzeugt. Der feste Glaube der Verstorbenen an einen barmherzigen Gott, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr feines Gespür für Menschen und ihre Sorgen würden allen, die mit ihr zusammenarbeiten durften, stets in Erinnerung bleiben. „Wir vermissen Liesel sehr.“