Nach zehn Jahren: Risse im Kraftwerkskessel

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So sieht das Kraftwerk von Innen aus. Einer der Gaskessel ist defekt. © mm

Das Blockheizkraftwerk (BHKW) der Stadt im Gewerbegebiet Germeringer Norden ist erst vor zehn Jahren in Betrieb genommen worden. Jetzt muss es für rund 150 000 Euro repariert werden.

Germering – Grund: Ein Gaskessel hat Risse und muss ersetzt werden.

Das Biogas-Kraftwerk gegenüber der Einfahrt zum Hagebau-Markt stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Schon fünf Jahre nach der Inbetriebnahme musste es vorübergehend vom Netz genommen werden, weil ein Abgaswärmetauscher defekt war. Um die notwendige Wärme für die angeschlossenen Nutzer weiter erzeugen zu können, wurde damals vorübergehend ein Gaskessel genutzt, der eigentlich nur zur Abdeckung der Leistungsspitzen vorgesehen ist.

Spitzenlast-Kesseö

Jetzt ist genau dieser sogenannte Spitzenlastkessel kaputt. Stadtwerke-Chef Andreas Robrecht berichtete im Werkausschuss, dass zu Beginn des Jahres Leckagen unter der Anlage und eine erhöhte Dampfentwicklung im Kamin festgestellt worden sei. Der Grund wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Bosch schnell ermittelt. Im Kesselboden und in den Rohrbündeln wurden Risse entdeckt. Der Kessel, der sowieso nur für Spitzenlasten und in Notfällen zugeschaltet wird, wurde außer Betrieb genommen. Um für weitere Ausfälle gerüstet zu sein, mieteten die Stadtwerke einen Heizcontainer an und stellten ihn neben das BHKW.

Eine Reparatur des kaputten Kessels wäre laut Andreas Robrecht zum einen schwierig. Die Risse könne man nicht einfach durch Schweißen schließen. Weil auch die Steuerung des Kessels veraltet sei, gebe es möglicherweise keine Ersatzteile für die elektronischen Bauteile. Außerdem müsste der Kessel für mehrere Monate außer Betrieben genommen werden. Insgesamt würde die Reparatur rund 112 000 Euro kosten.

Mehr Fernwärme

Weil der Kauf eines Kessels nur um 20 000 Euro mehr kosten würde, favorisierte Robrecht diese Lösung. Mit einem Austausch sei zudem ein neuer Abgaswärmetauscher verbunden. Inklusive einer Kostenreserve für mögliche Unwägbarkeiten beim Einbau würde der neue Kessel rund 150 000  Euro kosten.

Gerhard Blahusch (Grüne) stimmte wie alle Stadträte dieser Lösung zu. Allerdings wunderte er sich, warum nach nur zehn Jahren ausgerechnet der Kessel kaputt ging, der nicht durchgehend in Betrieb war. Blahusch: „Kennt man die Ursache dafür?“

Diese Frage treibe auch die Stadtwerke um, gestand Andreas Robrecht. Möglicherweise habe das andauernde Ein- und Ausschalten des Kessels zu vermehrten Spannungen und in der Folge zu den Rissen geführt. Spezielle Spitzenlast-Kessel, die dafür konzipiert sind, gebe es allerdings nicht. Er gab sich aber optimistisch, was die Zukunft betrifft: „Unser Ziel ist es ja, die Fernwärme auszubauen. Da führt automatisch zu einer besseren Auslastung der Kessel.“

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