320 Mitarbeiter betroffen - Mehrere Insolvenzanträge der mbw-Gruppe: Deutsche Automobilbranche in der Krise

Die anhaltenden Schwierigkeiten auf dem deutschen Automarkt fordern ihr nächstes Opfer. Ein weiterer Automobilzulieferer mit 320 Angestellten muss nun Insolvenz anmelden, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Die mbw-Gruppe reichte entsprechende Insolvenzanträge für mehrere Gesellschaften ein, um die finanzielle Lage zu stabilisieren und einen Neustart zu ermöglichen. Das zuständige Amtsgericht in Baden-Baden ernannte den Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Die Fortführung des Geschäftsbetriebs soll trotz der Insolvenzanträge ohne Einschränkungen gewährleistet sein. Laut der Pressemitteilung sind die Löhne der Mitarbeiter bis Ende Februar 2025 durch Insolvenzgeld abgesichert. Wegen der Weihnachtszeit konnten Mitarbeiterversammlungen nicht stattfinden, weshalb die rund 320 Beschäftigten schriftlich über die Situation informiert wurden. Die Auszahlung des Insolvenzgeldes ist bereits in Planung und könnte sich aufgrund der Feiertage geringfügig verzögern.

Hohe Kosten und Verzögerungen in der Auto-Industrie führen zur Krise

Die Automobilbranche steckt in einer Krise und verzeichnet einige Insolvenzen. Getty Images / Leonhard Simon / Freier Fotograf

Die finanzielle Notlage der mbw-Gruppe resultiert hauptsächlich aus den aktuellen Entwicklungen in der Automobilbranche. Verzögerte Serienanläufe und steigende Kosten für Material, Energie und Personal belasten das Unternehmen schwer. Nur ein Teil der gestiegenen Kosten konnte an die Kunden weitergegeben werden.

Die Suche nach Investoren hat bereits begonnen, um eine nachhaltige Sanierung und Stabilisierung der mbw-Gruppe zu ermöglichen. Rechtsanwalt Pehl äußerte sich zuversichtlich: „Ein Investment könnte sich lohnen, weil sich die mbw-Unternehmensgruppe strategisch in mehrere zukunftsorientierte Veredelungsverfahren sowie Marktsegmente entwickelt hat“.

Mit der Hoffnung auf Investoren und einem gezielten Sanierungsplan könnte der Weg für einen erfolgreichen Neustart geebnet werden. Bis dahin bleibt der Geschäftsbetrieb unverändert und die Mitarbeitenden sind vorerst finanziell abgesichert.