Mega-Wirbel um Restaurant auf Rügen: Inhaberin verteidigt Werbung mit „Zigeunerschnitzel“ und „Negerkuss“

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„Oma‘s Küche“ auf Rügen wirbt mit Bezeichnung, die schon vor Jahren diskutiert und von offiziellen Stellen als diskriminierend befunden wurden. © Screenshot/Facebook

Sogar die Polizei rückte schon an. Ein Restaurant auf Rügen sorgt mit umstrittener Werbung für Aufruhr. Die Betreiberin spricht von „legitimierten“ Ausdrücken.

Binz – „Omas Zigeunerschnitzel mit Bratkartoffeln … danach gibt es einen Negerkuss.“ So wirbt „Oma‘s Küche“ in Binz auf Rügen für das eigene Tagesangebot. Und sorgt damit für einen handfesten Skandal auf der deutschen Urlaubsinsel.

Feriengäste klagen über Werbung von Restaurant auf Rügen – Betreiberin verteidigt diskriminierende Begriffe

Feriengäste beschweren sich bei der Ostsee-Zeitung über die diskriminierende Wortwahl der Betreiberin. Sogar die Polizei konfrontierte sie demnach bereits, zog allerdings bislang keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Inhaberin Sigrun Gonschior weist die Rassismus-Vorwürfe in der Ostsee-Zeitung indes zurück. Sie meint: „‚Zigeunerschnitzel‘ und Negerkuss‘ sind legitimierte Worte.“ Eine durchaus eigenwillige Auffassung.

„Zigeunerschnitzel“ und „Negerkuss“ sind rassistische Ausdrücke

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bewertet den Ausdruck „Zigeuner“ als eindeutig diskriminierend. „Hier handelt es sich nicht um eine Eigenbezeichnung der Roma und Sinti, sondern um eine abwertende Fremdbezeichnung, mit der Sinti und Roma ausgegrenzt werden.“

Das Wort „Negerkuss“ sieht Silke Dorn vom Jugendmigrationsdienst der Awo in Bergen wenig überraschend noch problematischer. Der Ostsee-Zeitung sagt sie über die Werbetafel von „Oma‘s Küche“: „Diese Wörter bringen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zum Ausdruck.“ Klarer Fall auf Rügen.

Skandal-Werbung auf Rügen: Restaurant provoziert massiv mit Werbetafel

Zumal hinter der offensiven Werbung von „Oma‘s Küche“ mit falschem Apostroph mehr als nur Werbung zu stecken scheint. Schokoküsse finden sich nicht auf der Karte des Lokals. „Es ist wohl unschwer zu erkennen, dass mit diesem Schild eine bestimmte Gesinnung zum Ausdruck gebracht wird“, sagt der Urlauber, der sich bei der Ostsee-Zeitung beschwert hatte. Andere zeigen sich in Sozialen Medien „entsetzt“ vom latenten Rassismus der Betreiberin.

Es ist derweil nicht das erste Mal, dass „Oma‘s Küche“ in die Schlagzeilen gerät. Zuvor hatte das Lokal mit einem Kinderverbot auf sich aufmerksam gemacht. Ab 17 Uhr sind im Restaurant keine Gäste unter 14 Jahren erlaubt. Das soll den Gästen laut Betreiberin mehr Ruhe verschaffen und das Personal entlasten. Eine „Spezialisierung“, die auch in manchen Hotels an der Ostsee so gehandhabt wird. (moe)

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