Trotz Kahlschlag Votum für Mittelschule Taufkirchen
Der Bau- und Umweltausschuss hat die Baugenehmigung für den Neubau der Mittelschule an der Pappelstraße abgesegnet.
Taufkirchen - Der Bau- und Umweltausschuss in Taufkirchen hat den Weg frei gemacht für den Neubau der Mittelschule an der Pappelstraße. Einmütig stimmten die Ausschussmitglieder dafür, das gemeindliche Einvernehmen zur beantragten Baugenehmigung zu erteilen. Für Irritation sorgte allerdings eine Formulierung in der Sitzungsvorlage. Diese ließ den Schluss zu, dass für die im Zuge der Baumaßnahme notwendigen Abholzung von 46 großen Bäumen vor Ort keine Ersatzpflanzung vorgesehen ist. Weil einige Ausschussmitglieder dies genauso interpretierten, gab es kurzzeitig Klärungsbedarf.
In der Sitzungsvorlage war davon die Rede, dass sich mit Weiterentwicklung der Planung aus verschiedenen Gründen der Umstand ergeben habe, dass die Ersatzpflanzung der 46 Bäume auf den beiden vom Schulneubau betroffenen Grundstücken „nicht realistisch durchführbar ist“. Deshalb sprach Grünen-Fraktionssprecherin Gabi Zaglauer-Swoboda geplanten Kahlschlag an.
Bäume müssten in erster Linie weichen, weil man für die Baustelle Platz benötige
„Kann man wenigstens einen Teil der Bäume wieder pflanzen?“, wollte sie wissen und warnte davor, die neue Mittelschule zu einer ähnlichen Betonwüste werden zu lassen wie die örtliche Realschule. Auch befürchtete sie, dass man als Sonnenschutz für die Mittelschüler Sonnensegel- und Schirme anschaffen würde, obwohl es mit Bäumen doch ganz natürliche Schattenspender auf dem Schulgelände geben könnte.
Paul Haberl jun. (CSU) wollte dann von Bauamtsleiter Stefan Beer auch genau wissen, warum der umfangreiche Kahlschlag notwendig ist. „Es ist sachlich gebotene Notwendigkeit“, erläuterte dieser. Die Bäume müssten in erster Linie weichen, weil man für die Baustelle Platz benötige, beispielsweise für den Kran, die Container und das Baustofflager. Haberl konnte das nachvollziehen. „So richtig gefallen tut mir das trotzdem nicht“, sagt er.
Nicht zu viel Ersatzpflanzungen an der Schule
Natürlich gebe es einige Ersatzpflanzungen an der Schule, sagte Beer. Man habe sich in Absprache mit der Schulleitung aber dazu entschieden, nicht zu viel zu machen. Schließlich wolle die Schulleitung keine „verdichtete Urwaldlandschaft.“ Die Ersatzpflanzungen würden an anderer Stelle durchgeführt, nämlich im Sport- und Freizeitzentrum. Dort werde in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt die Pflanzung eines Baumlehrpfades vorbereitet.
Wahrscheinlich wäre die Diskussion früher beendet gewesen, hätte Christiane Lehners (CSU) früher die Frage gestellt, wie viele der 46 gefällten Bäume den letztlich am Schulareal verschwinden. Beers Antwort: Rund die Hälfte wird an der Schule ersatzgepflanzt, die andere Hälfte der Bäume soll im Rahmen des Baumlehrpfads gepflanzt werden. Und auf die Fällung ortsbildprägender Bäume, betonte Beer, werde sowieso verzichtet.
Neubau samt Zweifach-Turnhalle
Wie berichtet, soll die alte Mittelschule abgerissen und durch einen Neubau samt Zweifach-Sporthalle ersetzt werden. Die Mittelschüler sind seit diesem Schuljahr übergangsweise in der ehemaligen Grundschule untergebracht. Das neue Schulgebäude mit Ost- und Westflügel ist mit Erdgeschoss, drei Obergeschossen und einem Untergeschoss mit Tiefgarage geplant. Unter- und Erdgeschoss sind in Stahlbetonbauweise geplant, die Obergeschosse in massiver Holzbauweise. Die Zweifach-Sporthalle schließt südöstlich an das Schulgebäude an. Auf dem Dach der Halle ist ein Kleinspielfeld vorgesehen. Für die neue Schule sind 61 Stellplätze erforderlich. 30 Stellplätze soll es in der Tiefgarage geben, neun Stellplätze sind im Freibereich vor dem Haus für Kinder vorgesehen, zudem soll es 13 Stellplätze in Form von Längsparkplätzen entlang des Lindenring geben.