Neue Analyse - Blue Zone in Deutschland: Hier werden die Menschen am ältesten

 

Faktoren, die für Langlebigkeit eine Rolle spielen

„Unsere Analyse zeigt deutlich, dass Baden-Württemberg die ‚Blue Zone‘ Deutschlands ist, in der die Menschen am ältesten werden. Die Lebensweise in dieser Region dient als Vorbild für ein langes und gesundes Leben,“ erklärt René Linden, Geschäftsführer der Blue Zones Tech GmbH, in einer Pressemitteilung . Dies entspräche auch den Erkenntnissen internationaler Statistiken, die zeigten, dass Faktoren wie

  • gesunde Ernährung
  • ein starkes soziales Umfeld
  • eine ausgewogene Work-Life-Balance

maßgeblich zur Langlebigkeit beitragen, heißt es in der Mitteilung weiter.

BMI, BIP und Bevölkerungsdichte - So wurde die Analyse erstellt

Für die Auswertung hat Spacegarden Statistiken zu Gesundheit, Bevölkerungsdichte und Einkommen in den einzelnen Bundesländern herangezogen und verglichen. Darunter auch den Body-Mass-Index, der darüber Aufschluss gab, wie hoch der Anteil an Menschen mit Übergewicht in Deutschland ist. Schließlich begünstigt Übergewicht die Entstehung von zahlreichen Erkrankungen. Auch bei der Analyse zeigte sich: Je höher der Anteil von übergewichtigen Menschen in einem Bundesland ist, desto niedriger ist dort auch die durchschnittliche Lebenserwartung.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das über den wirtschaftlichen Lage Auskunft gibt, sowie die Bevölkerungsdichte wurden ebenfalls für die Analyse berücksichtigt. Beide Werten verdeutlichten, dass ein hohes BIP pro Kopf tendenziell zu einer höheren Lebenserwartung führt. Das zeigte sich auch im Ansatz bei der Bevölkerungsdichte. Allerdings sei der Zusammenhang sehr schwach und möglicherweise statistisch nicht signifikant, heißt es in der Auswertung.

Kritik am der Blue-Zone-Konzept

Laut Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns ist das Blue-Zone-Konzept von Buettner allerdings in die Kritik geraten. Die Daten zu Lebenserwartung und Gesundheit seien nicht zuverlässig oder gut dokumentiert, bemängeln Experten. So sei die Lebenserwartung auf der Insel Okinawa mittlerweile sogar auch niedriger als auf dem japanischen Festland, was laut Forschern womöglich mit dem Einzug westlicher Ernährungsgewohnheiten dort in Zusammenhang steht.

Auch die sogenannte Blue-Zone-Diät, die auch von Buettner in Büchern vermarktet wird, unterscheide sich nicht wesentlich von der mediterranen Ernährung – die allgemein aufgrund ihrer hohen pflanzlichen Komponenten als gesundheitsfördernd angesehen wird.

Dennoch ließen sich einige im Blue-Zone-Modell beschriebenen Faktoren für Langlebigkeit auch in der Grundlagenforschung relativ gut nachweisen, heißt es seitens des Instituts weiter. Dies sei schon lange vor dem Blue-Zone-Konzept der Fall gewesen.

5 Tipps, wie man gesund alt wird

Wer gesund altern will, sollte daher auf folgende Punkte achten:

  1. eine gesunde, ausgewogene Ernährung wie etwa die Mittelmeerdiät, mit wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse, Nüssen, Fisch und Olivenöl
  2. ausreichend Schlaf und Bewegung
  3. soziale Kontakte pflegen
  4. vermeiden von chronischem Stress
  5. Alkohol und Zigaretten meiden

Gerade die mediterrane Ernährung habe einen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmbakterien, heißt es beim Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns weiter: Schädliche Bakterien werden verringert und die gesundheitsfördernden erhöht. Studien zeigten zudem, dass Probanden, die sich mediterran ernährten, weniger Entzündungsmarker im Blut und längere und intaktere Telomere hatten. Telomere sind die Schutzkappen an den Enden der Chromosomen, die im Laufe der Zeit kürzer werden und mit Alterung und Krankheiten in Zusammenhang stehen.