Felssturz begräbt Ferienbauernhof in Südtirol unter sich – dutzende Tiere sterben

  1. Startseite
  2. Welt

KommentareDrucken

Wieder richtet ein Felssturz in den Alpen Unheil an: Bei Meran wird ein Bauernhof verschüttet, der auch Touristen beherbergt. Nicht das erste Unglück dort.

Partschins – Direkt am Meraner Höhenweg in Südtirol im Norden Italiens befindet sich an einem steilen Südhang ein Ferienquartier, das seinen Gästen einmalige Blicke in das Etschtal und den Vinschgau bietet. Der Greiterhof hat sechs Gästezimmer, 20 Urlauber können hier direkt am beliebten Meraner Höhenweg übernachten, inmitten der Schafe und Ziegen der Bauernfamilie. Der Partschinser Wasserfall ist zum Greifen nah.

2013 zerstörte ein Großbrand das Wirtschaftsgebäude samt Wohnhaus mit Gastbetrieb. Auch die Materialseilbahn, die zum Hof führte, wurde zerstört. Die Familie baute den Hof wieder auf. Und jetzt ereignete sich dort ein fataler Felssturz – wie auch kürzlich in Österreich.

Am Sonntag (25. Februar) wurde der Greiterhof Schauplatz einer Tragödie, die die Natur verursachte: Oberhalb des Hofs lösten sich aus einer Felswand 400 bis 500 Kubikmeter Geröll und große Steine. Die Massen donnerten auf den Hof und zertrümmerten den Stall, in dem sich im Winter Dutzende Schafe und eine Ziege samt Kitz aufhielten.

ein zerstörter Ferienbauernhof in Südtirol
Ein Felssturz hat auf einem Ferienbauernhof in Südtirol schwere Schäden angerichtet. © Freiwillige Feuerwehr Partschins

Das nach vorne geschobene Dach und die Zwischendecke im Stall brachen unter den Massen zusammen. Auch Mauern wurden stark beschädigt. Die Einsatzkräfte in Südtirol schlugen ein Loch in eine Mauer, um Tiere zu retten, später fand man noch lebende Schafe in Hohlräumen – zwischen den Kadavern. „Glücklicherweise waren keine Personen betroffen, aber zahlreiche Tiere sind in den Trümmern verendet“, berichtet die Partschinser Feuerwehr bei Facebook.

Feuerwehr kämpfte verzweifelt um das Leben der Schafe

„Einige wenige Schafe, die Ziegen, Hasen, Hühner und ein Pfau konnten von der Feuerwehr lebend aus dem Gebäude gerettet werden“, heißt es weiter. Aus Sicherheitsgründen musste die Wehr einen Bagger anfordern, um die Trümmer behutsam zu entfernen – immer in der Hoffnung, noch lebende Tiere zu finden.

Je mehr Trümmer beiseite geschafft waren, umso mehr schwand die Hoffnung, noch lebende Schafe zu finden. „Es war sehr viel Geröll in den Stall eingedrungen“, sagte Kommandant Steck gegenüber stol.it. Auch ein beim Stall abgestellter Fiat Panda älteren Baujahrs wurde zerstört. Der Wohnbau mit den Ferienwohnungen blieb verschont, sodass keine Menschen zu Schaden kamen.

Bauernhof in Südtirol wird von Pechsträhne verfolgt – Felssturz war nicht das erste Unglück dort

Der Felssturz war nicht das erste Unglück, das den Bauernhof in Südtirol traf: 2011 donnerten dort laut dem italienischen TV-Sender RAI rund 80.000 Kubikmeter Fels und Geröll über den Hang – und zerstörten die Straße, die zum Hof führte. Jahrelang war der Greiterhof nur über einen schmalen, ausgetretenen Fußweg erreichbar.

Der Norden Italiens wird seit Monaten von einer Serie von Felsstürzen heimgesucht. Am Ledrosee würde kürzlich eine Straße von einem abgebrochenen Felsen komplett blockiert. Nahe des Gardasees ging eine Steinlawine auf die Gardesana-Straße nieder. Im nahen Valsugana wurden vor zwei Wochen Straßen, Schienen und ein Radweg von herabstürzenden Felsen getroffen. Auch die Brennerautobahn wurde erst kürzlich von Felsen blockiert.

Auch interessant

Kommentare