Bußgeld trotz Parkscheibe: Ein kaum bekannter Fehler kann Sie einiges kosten

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Das richtige Parken ist eine Kunst für sich. Wer die Regeln nicht kennt, riskiert teure Bußgelder – selbst bei vermeintlich korrektem Verhalten.

München – Die Verkehrsordnung legt sehr präzise fest, wie und wo ein Auto abgestellt werden darf. Ob halbseitig auf dem Bordstein, mit allen vier Rädern darauf oder gar keinen, parallel zur Straße oder mit der Motorhaube aufgesetzt – es gibt viele Möglichkeiten, falsch zu parken und sich dadurch ein kostspieliges Bußgeld einzuhandeln. Selbst wenn man glaubt, alles richtig gemacht zu haben, kann man dennoch ein Knöllchen bekommen, beispielsweise durch Fehler mit der Parkscheibe.

Parkscheibe ist nicht gleich Parkscheibe: Darauf kommt es an

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass die Parkscheibe nicht so wichtig ist. In Deutschland gibt es jedoch strenge Vorschriften für das Aussehen von Parkscheiben. Sie müssen blau mit einem weißen Zifferblatt sein und es gibt keinen Raum für modische Selbstverwirklichung. Selbst wenn es kreative Designs in Pink oder mit Einhörnern zu kaufen gibt, sind sie im Alltag nicht erlaubt.

Parkscheibe im Auto. (Symbolfoto)
In einigen Situationen darf nur mit entsprechender Parkscheibe geparkt werden. Sonst droht ein Bußgeld. Das gibts allerdings auch bei falscher Nutzung. (Symbolfoto) © Rolf Poss/Imago

Darüber hinaus ist das Format der Parkscheibe laut ADAC genau festgelegt: Sie muss 15 Zentimeter hoch und elf Zentimeter breit sein. Der Drehpunkt der Drehscheibe muss 50 Millimeter von der oberen Zeichenebene entfernt sein. Auf der Vorderseite der Parkscheibe sind keine Zusätze oder Werbung erlaubt, sie muss nur Stunden- und Halbstunden-Markierungen aufweisen.

Seit 2005 sind auch elektronische Parkscheiben in Deutschland zugelassen, sofern sie eine Typengenehmigung besitzen. Die moderne Alternative muss auf ihrem Display eine 24-Stunden-Zeitangabe mit einer Zahlenhöhe von mindestens zwei Zentimetern anzeigen. Über der Zeitangabe muss das Wort „Ankunftszeit“ stehen. Zudem ist es vorgeschrieben, dass das Verkehrszeichen 314, ein weißes „P“ auf blauem Grund, auf der Vorderseite abgebildet sein muss. Auch hier sind zusätzliche Aufdrucke auf der Vorderseite nicht erlaubt.

Wenn man eine unzulässige Parkscheibe verwendet und auf einen humorlosen Kontrolleur trifft, kann laut ADAC der Spaß 20 Euro kosten. Die Geldstrafe kann genauso hoch oder sogar höher sein, wenn man die Uhr falsch einstellt.

Nicht nur das was, auch das wie ist wichtig – So stellen Sie die Parkscheibe korrekt

Um Strafen zu vermeiden, muss die Parkscheibe auf die nächste halbe Stunde nach der Ankunftszeit eingestellt werden, so der ADAC. Wenn das Auto beispielsweise um 16.05 Uhr abgestellt wird, muss die Parkscheibe auf 16.30 Uhr eingestellt werden. Es ist nicht erlaubt, die Parkscheibe nach Ablauf der erlaubten Parkzeit weiterzudrehen.

Bei einer falschen Einstellung der Parkscheibe drohen Verwarnungsgelder zwischen 20 und 40 Euro, abhängig von der Dauer der Überschreitung.

bis zu 30 Minuten 20 Euro
bis zu einer Stunde 25 Euro
bis zu zwei Stunden 30 Euro
bis zu drei Stunden 35 Euro
über drei Stunden 40 Euro

Quelle: ADAC

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass ein Zettel einen vor einem Bußgeld schützt. Wenn das Papier eine Parkscheibe ersetzen soll, werden laut ADAC ebenfalls 20 Euro fällig.

Sonderreglung auf dem Supermarkt-Parkplatz

Die Strafen können auf Supermarktparkplätzen deutlich höher sein, da dort die vom Betreiber festgelegten Regeln gelten, da es sich um einen Privatparkplatz handelt. Fahrzeuge, die ohne Parkscheibe oder länger als erlaubt dort stehen, können abgeschleppt werden. Meistens gibt es jedoch eine Vertragsstrafe, die unterschiedlich hoch sein kann. Auch Motorräder benötigen eine Parkscheibe, unabhängig von den Herausforderungen bei der Anbringung.

Die Parkplatzregeln von Supermärkten und ähnlichen Geschäften müssen gut sichtbar angebracht sein. Ein Beispiel dafür, wie sie nicht aussehen sollten, lieferte eine Filiale von Lidl. Für die Supermärkte kann die Parkplatzüberwachung eine lukrative Angelegenheit sein, wie ein Insider berichtet.

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