Eine Großfamilie aus Karlsfeld, Bayern, steht kurz vor dem finanziellen Ruin. Wie RTL berichtet, sind sie Opfer eines Baupfuschs geworden und bangen nun um ihre Existenz. Der Familienvater und Alleinverdiener Martin Baar (59) hatte das Ziel, ein Heim für sich und sieben seiner zehn Kinder zu schaffen.
Insbesondere sollten das neue Haus als Wohngemeinschaft für vier seiner Kinder mit geistiger Behinderung dienen. Mit der Finanzierung durch die Vermietung des bisherigen Eigenheims an die älteste Tochter und deren Familie, kombiniert mit einer KfW-Förderung und Zuschüssen, sah der Alleinverdiener seine monatlichen Kreditraten von 2800 Euro als machbar an.
Rohbau von Fertighaus für Großfamilie ist schimmelig
Doch das Traumhaus wurde zum Alptraum. Der Bau des Fertighauses begann im April 2023. Eigentlich hätte die Familie im Dezember 2023 einziehen sollen. Daraus wurde aber nichts. Laut RTL steht der Rohbau des Fertighauses, ist feucht, schimmelig und steht unter Wasser. Unter anderem sei der Keller falsch positioniert worden.
Baar behauptet, dass der Rohbau trotz seiner eindringlichen Warnungen nicht passte und der Keller des Hauses deshalb mehrmals um zehn Zentimeter, verschoben werden musste. Mittlerweile steht laut dem Familienvater die Giebelwand freischwebend auf Metallplatten. „Das kann nicht sein. Ich kaufe kein Haus, wo der Hut nicht auf den Deckel passt – oder in unserem Fall das Haus nicht auf den Keller passt und der Keller undicht ist“, wird Baar zitiert.
„Wäre finanziell ruiniert“: Familienvater hat schon 530.000 Euro investiert
Ein von Baar beauftragter vereidigter Sachverständiger kam zu dem Schluss, dass das Haus nicht mehr zu retten ist und abgerissen werden muss. Der Familienvater stellt klar: „Wir haben jetzt schon insgesamt ungefähr 530.000 Euro bezahlt. Doch die Jahre für gerichtliche Auseinandersetzungen halten wir so nicht durch. Wenn ich alles weiterlaufen lassen würde, wäre ich finanziell ruiniert.“ Aktuell muss die Familie monatlich rund 3750 Euro zahlen und verfügt nicht über die eigentlich einkalkulierten Mieteinnahmen.
Großfamilie mit Schuldenberg von einer Million Euro konfrontiert
Um sich über Wasser zu halten, ist die Familie nun auf Hilfe und Spenden durch eine eigens eingerichtete Gofundme-Seite angewiesen. In dem Text, den offenbar eines der Kinder der Familie verfasst hat, heißt es über die prekäre Lage der Familie: „Durch eine Aneinanderreihung von bauseitigen Fehlern steht unsere Familie nun vor einer unbewohnbaren Bauruine und einem Schuldenberg von über 1 Million Euro.“
Die Firma, die für den Hausbau verantwortlich war, teilte auf RTL-Anfrage mit, dass sie sich mit Herrn Baar im Austausch befindet. Derweil sei ein Subunternehmer für den Ausbau des Kellers verantwortlich gewesen. Martin Baar bestätigte diese Aussage. Allerdings bleibt die finanzielle Entwicklung für die Familie ungewiss.