„Es geht so nicht“: Scharfe Kritik an Geothermie-Anbieter

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Die Zentrale der AFK, des interkommunalen Geothermie-Projekts der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim. (Archivbild) © Bert Brosch

Massive Kritik muss sich derzeit das Geothermie-Unternehmen AFK gefallen lassen. Der Aschheimer Gemeinderat bemängelte nun die Kommunikation mit den Kunden.

Aschheim – Der Ton im Aschheimer Gemeinderat war schon lange nicht mehr so scharf wie diesmal. Das gerne einmal lebhafte Gremium hatte aber keinen Konflikt untereinander, sondern Probleme mit der Gemeindetochter, der AFK. Der Geothermie-Anbieter hatte die Preise erheblich angehoben und stand in Person von Geschäftsführerin Martina Serdjuk-Mayer dem Gemeinderat Rede und Antwort. Dabei gab es speziell aus der CSU-Fraktion heftige Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit des interkommunalen Geothermie-Projekts der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim.

Die AFK-Geschäftsführerin Martina Serdjuk-Mayer konnte faktisch die erhebliche Preiserhöhung erklären. Faktoren der Preisbildung sind die Gas-Tarife und das rückwirkend für das vergangene Jahr. Sie betonte aber den Vergleich der verschiedenen Wärme-Formen: „Man muss auch die Realität sehen. Der Gaspreis hat sich teilweise versechsfacht und bei uns geht es nur 50 Prozent nach oben.“ Angesichts derzeit sinkender Preise deutete sie an, dass im nächsten Jahr die Tarife wieder gesenkt werden können.

Pressearbeit? „Das Geld wollte man sich sparen“

Diese Informationen waren für die Gemeinderäte schlüssig, auch wen niemand Luftsprünge macht ob der Entwicklungen. Die CSU hatte vor der Sitzung einen umfangreichen Fragekatalog abgeschickt; in der Diskussion kritisierte Florian Meier die Nicht-Kommunikation der AFK: „Wir wurden von mehreren Bürgern angesprochen. Es fehlt die Unternehmenskommunikation. Und Bürger, die eine Frage stellen, sollten auch eine Antwort bekommen.“ Meier reichte die Antwort nicht, dass auf der Internetseite der AFK eine Rubrik zu finden ist mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Ingrid Lenz-Aktas (SPD) bestätigte die Defizite: „Die AFK hat nie Pressearbeit gemacht und wollte sich das Geld sparen. Das war ein kolossaler Fehler.“ Noch deutlicher wurde der sichtlich angefressene CSU-Fraktionssprecher Rolf Dettweiler: „Es geht so nicht. Die Leute fühlen sich nicht ernstgenommen.“ Er warte, dass die AFK-Geschäftsführerin ihr E-Mail-Postfach durcharbeite und jedem Kunden antworte. Dettweiler werde der AFK auch konkrete Namen liefern von Menschen, die seit längerer Zeit auf Antworten warten.

Gemeinden-Trio bereitet Ausbau vor

Maria Knoller (CSU) nutzte die Fragestunde, um auf unterschiedliche Gewichtungen zu verweisen. Großkunden würden deutlich günstigere Tarife bekommen als der klassische Einfamilienhausbesitzer. Das konnte Martina Serdjuk-Mayer erklären mit dem Verweis darauf, „dass diese Großkunden für uns auch günstiger sind“. Da gebe es einen Anschluss für mehrere Wohnungen oder Gewerbeeinheiten.

Auf Nachfrage von Sabine Maier (Grüne) wurde auch die Zukunft angesprochen. Die AFK bereitet gerade eine zweite Bohrduplette für den Ausbau des Projektes vor. „Wir Bürgermeister sind so weit, das finanzieren zu müssen“, sagte der 2. Bürgermeister Robert Ertl. Die Rathauschefs suchen Wege, mit denen man dann in die drei Gemeinderäte geht.

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