Die kleinste Mittelstadt Deutschlands liegt in Baden-Württemberg

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In Baden-Württemberg gibt es neben neun Großstädten auch die nach Zahl der Einwohner kleinste Mittelstadt in ganz Deutschland.

Tettnang - In Deutschland werden Gemeinden nach der Zahl ihrer Einwohner in bestimmte Kategorien eingeteilt. BW24 hat bereits eine Liste der größten Städte in Baden-Württemberg und eine mit den kleinsten Gemeinden im Bundesland erstellt. Der Südwesten hat neun Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Tübingen, Esslingen am Neckar und die Barockstadt Ludwigsburg steuern mit großen Schritten darauf zu, ebenfalls von Mittelstädten zu Großstädten aufzusteigen. Zudem befindet sich aber auch die nach Einwohnerzahl kleinste Mittelstadt der Bundesrepublik in Baden-Württemberg.

Als Mittelstadt werden Gemeinden bezeichnet, die mehr als 20.000, aber weniger als 100.000 Einwohner haben. Von den insgesamt 316 Städten Baden-Württembergs machen die Mittelstädte den größten Anteil aus. Die kleinste Mittelstadt des Landes, Tettnang am Bodensee, erfüllt mit einer Einwohnerzahl von 20.077 gerade so die Anforderungen. Dennoch ist Tettnang nach der Kreisstadt Friedrichshafen und Überlingen die drittgrößte Stadt im Bodenseekreis und flächenmäßig sogar die größte. Die zweitgrößte Fläche nach Stuttgart hat in Baden-Württemberg übrigens eine Gemeinde im Schwarzwald.

Hopfenstadt Tettnang ist mit 20.077 Einwohnern die kleinste Mittelstadt Deutschlands

Die Stadt Tettnang am Bodensee ist für das gleichnamige Hopfenanbaugebiet bekannt, dem südlichsten Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Mit einer Exportquote von 70 bis 80 Prozent wird der Tettnanger Hopfen weltweit für das Bierbrauen verwendet. Zudem ist die kleinste Mittelstadt Deutschlands für das Montfortschloss und als Sitz des Outdoor-Bekleidungsunternehmens Vaude bekannt. Laut dem Webauftritt der Stadt sind die 20.077 Einwohner (Stand: Juli 2022) beinahe gleich auf weibliche und männliche Bewohner verteilt. Die weiblichen Tettnanger machen mit 10.109 aber knapp die Mehrheit aus.

Schloss Montfort nach Sonnenaufgang, im Hintergrund liegt die Stadt Tettnang.
Tettnang am Bodensee ist mit 20.077 Einwohnern die kleinste Mittelstadt Deutschlands. © Felix Kästle/dpa

Den größten Sprung bei der Entwicklung der Einwohnerzahl hat die Mittelstadt im Bodenseekreis in den Jahren zwischen 1895 und 1960 gemacht. Seitdem wächst Tettnang vergleichsweise homogen und hatte im Jahr 2010 beispielsweise rund 18.800 und zehn Jahre später 19.600 Einwohner. Interessant in Bezug auf die Einwohnerzahl ist auch, dass Tettnang beinahe 10.000 Arbeitsplätze bietet und täglich fast 8.000 Menschen zur Arbeit in die Stadt pendeln.

Kleinste Mittelstadt Deutschlands hat größere Fläche als Esslingen oder Ludwigsburg

Obwohl die Stadt Tettnang mit 20.077 Einwohnern im Jahr 2022 die kleinste Mittelstadt Deutschlands ist, ist sie mit einer Fläche von 71,22 Quadratkilometern größer als beispielsweise Esslingen am Neckar (46,43 Quadratkilometer) oder Ludwigsburg (43,34 Quadratkilometer). Laut der amtlichen Fortschreibung des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg zum 31. Dezember 2022 gab es in Baden-Württemberg insgesamt 97 Mittelstädte. Die größte war mit 94.941 Einwohnern Esslingen und die kleinste mit eben 20.077 Tettnang.

Torbogen zur Altstadt der Stadt Tettnang im Bodenseekreis, Baden-Württemberg.
Die Stadt Tettnang wurde als „Tettinanc“ erstmals 882 urkundlich erwähnt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. © IMAGO/Holger Spiering

Die Stadt Tettnang wurde als „Tettinanc“ erstmals im Jahr 882 urkundlich erwähnt und kann demnach auf eine lange Geschichte zurückblicken. Allerdings gibt es in Baden-Württemberg Städte, die noch deutlich älter sind.

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