Urlaubsland verlangt Pflicht-Versicherung für Reisende: Wer Pech hat, muss sogar doppelt zahlen
Ab 2026 gilt in Tansania eine neue Pflichtversicherung für Touristen. Urlauber müssen mit zusätzlichen Kosten rechnen, manche sogar doppelt.
Kassel – Tansania ist bekannt für seine atemberaubende Natur, wilden Tiere und endlosen Traumstrände. Doch in Zukunft müssen Urlauber tiefer in die Taschen greifen, denn sie müssen künftig eine Reiseversicherung abschließen. Nicht die einzige Touristen-Regel in einem Urlaubsland, die bei Reisenden nicht besonders gut ankommt. Diese Regelung, die auf der Insel Sansibar schon lange ohne Probleme existiert, wird bald auf das gesamte Festland ausgeweitet. „In Sansibar besteht diese Versicherung schon lange und ohne Probleme. Nun wird sie für ganz Tansania gelten“, erklärt Regierungssprecher Benny L. Mwaipaja.

Tansania verlangt ab 2026 eine Pflichtversicherung für Touristen: Die Maßnahme sorgt für Mehrkosten
Ab dem 1. Januar 2026 müssen alle internationalen Besucher des ostafrikanischen Landes diese staatliche Reiseversicherung abschließen, wie Check24 berichtet. Die Kosten belaufen sich auf etwa 38 Euro pro Person. Für eine vierköpfige Familie bedeutet dies zusätzliche Ausgaben von über 150 Euro. Die Versicherung, die maximal 92 Tage gültig ist, deckt medizinische Notfälle, Unfälle, Rückführungen und sogar Gepäckverspätungen ab, so die Bild-Zeitung.
Besonders problematisch könnte es für Reisende werden, die sowohl das Festland als auch Sansibar besuchen möchten. Auf Sansibar gilt seit Oktober 2024 eine eigene Pflichtversicherung, die 44 US-Dollar (etwa 40 Euro) kostet. Es ist noch unklar, ob eine der beiden Versicherungen auch für den jeweils anderen Landesteil gültig ist. Im schlimmsten Fall müssen Urlauber für beide Versicherungen aufkommen.
Neue Reisegebühr: Tansania verlangt Versicherung für Urlauber
Reiseexperten warnen: „Die Pflichtversicherung ist eine zusätzliche Absicherung, ersetzt aber keinesfalls die private Auslandskrankenversicherung“, so das Portal reiseversicherung.com. Deutsche Touristen sollten daher weiterhin ihre eigene Reiseversicherung abschließen. Auch das Auswärtige Amt rät trotz der neuen Pflichtversicherung zu einer zusätzlichen privaten Auslandsreise- und Rückholversicherung.
Die Regelung betrifft alle Touristen aus Ländern, die nicht zur East African Community (EAC) oder zur Southern African Development Community (SADC) gehören, was bedeutet, dass deutsche Urlauber definitiv betroffen sind. Die Versicherung kann über eine digitale Plattform der tansanischen Regierung abgeschlossen werden. Ohne einen gültigen Nachweis wird die Einreise verweigert, und der Traumurlaub könnte enden, bevor er überhaupt begonnen hat. Oft ist auch eine Reiserücktrittsversicherung sinnvoll, Stiftung Warentest bewertete kürzlich die besten Anbieter. (kiba)