Geldmaschine - Norwegens Staatsfonds macht irre 76 Milliarden Dollar Gewinn, warnt aber vor Risiken
Der Staatliche Norwegische Pensionsfonds verzeichnet im dritten Quartal einen Gewinn von unglaublichen 76,3 Milliarden Dollar, also gut 70 Milliarden Euro. Die Geldprofis warnen aber vor zunehmenden Risiken für globale Aktien.
Norwegens gigantischer Staatsfonds Statens Pensjonsfond (auch als Oljefondet bezeichnet) verzeichnete im dritten Quartal einen beeindruckenden Gewinn von 76,3 Milliarden Dollar. Das Vermögen des sogenannten Government Pension Fund Global beläuft sich aktuell auf einen Wert von 19,318 Billionen Norwegischen Kronen, (rund 1,62 Billionen Dollar oder 1,49 Billionen Euro).
Zur Einordnung: Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die gesamte norwegische Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr bei umgerechnet 449 Milliarden Euro. Damit liegt das Vermögen des Statens Pensjonsfond dreimal so hoch wie die Wirtschaftsleistung aller 5,5 Millionen Einwohner in einem Jahr.
Norwegens Staatsfonds legt seine Ölmilliarden in vier Anlageklassen an
Laut CNBC ist der staatliche Vermögensfonds einer der größten Investoren weltweit. Er wurde in den 1990er Jahren gegründet, um Überschüsse aus Norwegens Öl- und Gassektor anzulegen.
Dafür nutzen die zuständigen Börsen-Profis vier Anlageklassen:
- Aktien (Ende Juni 2024 war der Fonds in 8763 in Einzel-Unternehmen aus 71 Ländern investiert)
- Anleihen von Staaten und Unternehmen
- Immobilien (wie beispielsweise das Axel-Springer-Hochhaus in Berlin)
- Infrastruktur für erneuerbare Energien
Eine genaue Auflistung seiner aktuellen Investments nennt der Statens Pensjonsfond hier.
Nur minimal in erneuerbaren Energien investiert
Danach stecken mit Stand 30. Juni 72 Prozent der Fonds-Gelder in Aktien, gefolgt von 26,1 Prozent für Anleihen. 1,7 Prozent seiner Anlagegelder hatte der Fonds in Immobilien investiert. 0,1 Prozent lagen in Infrastruktur für erneuerbare Energien.
Anlageberater empfehlen Privatkunden immer, ihr Kapital auf möglichst viele Objekte zu streuen. Daran halten sich die norwegischen Geldprofis – die Milliarden waren Ende Juni in 11.155 Einzelanlagen weltweit verteilt. Die Grafik zeigt, wie stark das Anlage-Vehikel vom Börsenboom in den vergangenen Jahren profitiert hat:

Anlage-Profis warnen vor geopolitischen Verwerfungen
In dem Bericht heißt es weiter, dass Norges Bank Investment Management (NBIM), die den Fonds verwaltet, kürzlich vor neuen Risiken für globale Aktien gewarnt hat. „Die geopolitische Lage ist völlig anders als zuvor“, betonte ein Sprecher von NBIM gegenüber CNBC.
Dabei denken die Fonds-Verantwortlichen vermutlich an den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie an die Auseinandersetzungen Israels mit Hamas und Hisbollah. Doch auch die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China dürften bei der Einschätzung eine Rolle spielen.