„Gspinnert“, aber engagiert: Feuerwehr Königsdorf feiert 150-jähriges Bestehen

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Würdigte die Einsatzkräfte in seiner Predigt: Pfarrer Bernhard Häglsperger (r.). © Peter Herrmann

Seit 1874 überzeugt die Königsdorfer Feuerwehr durch viele Brandlöschungen und Hilfeleistungen. Pfarrer Bernhard Häglsperger zollte den Floriansjüngern zum Jubiläum Respekt.

Königsdorf – Zuvor bewegte sich ein von Blasmusik und Trommeln begleiteter Festzug zum Altar vor der Schule. „Ihr spinnt’s doch!“, hielt Pfarrer Häglsperger den Einsatzkräften vor. Und lieferte gleich danach Gründe für seine freche Behauptung: Wer bei einer Alarmierung mitten in der Nacht aufstehe, sich bei Straßenabsperrungen von renitenten Autofahrern beschimpfen lassen muss und manchmal sogar uneigennützig sein eigenes Leben riskiere, erscheine für einige Menschen eben „gspinnert“.

Geschichte des heiligen Florians, dem Schutzpatron der Feuerwehren

„Aber mit diesem Engagement setzt ihr der Kette der Verantwortungslosigkeit in unserer Gesellschaft etwas entgegen“, lobte Häglsperger. Dass dies mittlerweile seit 150 Jahren passiert, sei umso bewundernswerter. Der Pfarrer ging jedoch nicht explizit auf die bewegte Geschichte der am 15. November 1874 gegründeten Feuerwehr ein, sondern erinnerte an das kurze Leben des heiligen Florians.

Der heutige Schutzpatron der Wehren eilte bekanntermaßen im Jahre 304 seinen christlichen Brüdern zu Hilfe und wurde von den Römern im oberösterreichischen Fluss Enns ertränkt. „Der galt damals als auch gspinnert, weil er nicht geschwiegen hat und sein Leben geopfert hat“, erklärte Häglsperger.

Feuerwehr-Jubiläum in Königsdorf: Fürbitten für Opfer der jüngsten Hochwasserkatastrophe

Nach Fürbitten für die Opfer der jüngsten Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland und für die Wertschätzung der Schöpfung legten die Feuerwehrleute einen Kranz für die verstorbenen Mitglieder nieder. Zudem gedachten sie den Kameraden, die aufgrund Erkrankung oder Altersschwäche nicht mehr am gemeinsamen Festzug teilnehmen konnten.

Neben den örtlichen Vereinen, Feuerwehren aus den Königsdorfer Ortsteilen und den benachbarten Kommunen genossen auch die Floriansjünger aus der gleichnamigen Partnergemeinde Königsdorf im österreichischen Burgenland die oberbayerische Gastfreundschaft. Sie überreichten nach dem Gottesdienst ein gerahmtes Bild mit einer Fotografie aus ihrem Heimatort.

Am geselligen Ausklang in der Festhalle konnten die Österreicher dann am Nachmittag nicht mehr teilnehmen, weil die nach wie vor angespannte Hochwasserlage in ihrer Heimat eine vorzeitige Abreise erforderlich machte.

Am Ende zog Feuerwehr-Vorsitzende Hans Hartl ein sehr positives Fazit der mit viel Aufwand vorbereiteten Festtage. „Vor allem der Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen für Kinder am Samstag war sehr gut besucht“, stellte er fest.

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