Drohender Handelskrieg: Trudeau kontert Trump – auch China warnt

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An diesem Dienstag treten Trumps Strafmaßnahmen gegen Kanada und Mexiko in Kraft. Trudeau wehrt sich. Auch mit China spitzt sich die Lage zu.

Washington D.C. – Auf die Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump, Zölle auf Waren von Verbündeten sowie Gegnern der USA zu erheben, folgen Reaktionen. Die Strafmaßnahmen der Trump-Regierung auf Waren aus Kanada und Mexiko in Höhe von 25 Prozent treten am heutigen Dienstag (4. März) in Kraft, wie Trump bei einer Pressekonferenz erklärte. Dabei zeigte sich der Republikaner kompromisslos: Es gebe keinen Spielraum für die beiden Nachbarländer, noch eine Lösung zu finden.

Trumps Zölle gegen Mexiko und Kanada: Trudeau kontert mit Gegenmaßnahme

Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau kündigte wegen der bevorstehenden Einführung weitreichender Zölle durch die US-Regierung Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe an. Kanada werde seinerseits ab einer Minute nach Mitternacht Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, ließ Trudeau mitteilen. Es droht nicht nur ein nordamerikanischer Handelskrieg – die Folgen für die Weltwirtschaft: ungewiss.

Kanadas Premier kündigte an: „Sollten die US-Zölle nicht eingestellt werden, führen wir aktive und laufende Gespräche mit Provinzen und Territorien, um mehrere nichttarifäre Maßnahmen zu ergreifen.“ Dies könnte mutmaßlich eine Einschränkung oder gar den Stopp von Öl-Exporten in die USA bedeuten – eine Maßnahme, die die Vereinigten Staaten hart treffen würde. Die kanadischen Zölle gegen die USA gelten zunächst nur für Waren mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar, hieß es in der Mitteilung. Nach 21 Tagen werde diese Zahl auf insgesamt 155 Milliarden Dollar erhöht.

Drohender Handelskrieg: Auch China wehrt sich gegen Trumps US-Zölle

Trump begründet die US-Zölle gegen Mexiko und Kanada damit, dass die Nachbarländer nicht ausreichend gegen Drogenhandel und illegale Migration an den gemeinsamen Grenzen vorgingen. Von Trumps Maßnahmen sind jedoch nicht nur Mexiko und Kanada betroffen. Trump hatte am Montag ein Dekret veröffentlicht, dass nun 20 Prozent Zölle auf Importe aus China vorsieht. Aus dem Text geht nicht hervor, wann die neuen Zölle in Kraft treten sollen. In einer Pressekonferenz hatte Trump zuvor gesagt, die Erhöhung werde ab Dienstag gelten.

Drohender Handelskrieg: Kanadas Premier Justin Trudeau (l.) reagiert auf die Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump. (Symbolbild) © IMAGO / MediaPunch, IMAGO / ZUMA Press

Trump wirft Peking unter anderem vor, nicht zu verhindern, dass die in China hergestellte Droge Fentanyl in die USA geschmuggelt werde. Auch hier drohen die beiden größten Volkswirtschaften nun auf einen neuen Handelskrieg wie 2018 zuzusteuern, als Trump in seiner ersten Amtszeit ebenfalls mit der Verhängung von Zöllen einen Konflikt auslöste.

„China ist damit sehr unzufrieden und lehnt dies entschieden ab. Es wird Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen entschlossen zu schützen“, erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking laut Bericht der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Peking reagierte umgehend. Bereits kurz nach Inkrafttreten der US-Zölle kündigte die chinesische Regierung ihrerseits Zölle auf mehrere landwirtschaftliche Produkte aus den USA an. Der Trump-Regierung warf die chinesische Führung vor, das „multilaterale System des Welthandels“ zu untergraben.

Gegen Mexiko und Kanada: Donald Trump nutzt US-Zölle als Druckmittel

In den letzten Wochen hatte der Republikaner verschiedene Zölle angekündigt, von denen einige jedoch umgehend wieder ausgesetzt wurden. Dies galt auch für die Zölle auf Produkte aus Kanada und Mexiko. Anfang Februar erreichte Trump nur wenige Stunden vor der geplanten Einführung der Strafzölle Zugeständnisse von den Nachbarländern, insbesondere in Bezug auf die Grenzsicherung. Daraufhin verschob er die Handelsbeschränkungen um mindestens 30 Tage. (dpa/AFP/pav)

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