Studie zeigt unerwarteten Nachteil von beliebtem Auto-Feature
Die Start-Stopp-Technologie kann im städtischen Verkehr äußerst nützlich sein. Sie führt jedoch bei einem bestimmten Bauteil zu erhöhtem Verschleiß.
München — Immer mehr Autos sind mittlerweile mit einem Start-Stopp-System ausgestattet. Diese Technologie schaltet den Motor automatisch ab, sobald das Fahrzeug steht, und startet ihn wieder, sobald das Gaspedal oder die Kupplung betätigt wird.
Insbesondere im Stadtverkehr, an Ampeln oder im Stau können dadurch sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch die CO₂-Emissionen erheblich reduziert werden. Laut dem Fachmagazin MotorIntegrator lassen sich im Durchschnitt etwa 0,8 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer einsparen. Das kann insbesondere Autofahrer in Ballungsräumen finanziell entlasten.
Untersuchung zeigt Nachtteile der Start-Stopp-Funktion
Trotz der Vorteile gibt es aber einen Nachteil: Das häufige An- und Ausschalten des Motors beansprucht bestimmte Fahrzeugteile, insbesondere die Batterie, erheblich. Diese gewährleistet den ständigen Neustart des Motors und kann dadurch leichter abgenutzt werden. Obwohl Hersteller bereits optimierte Batterien einsetzen, gibt es in der Praxis nach wie vor ein erhöhtes Verschleißrisiko.
So berichtet das Portal Südtirol News, mit Verweis auf eine Untersuchung des Dienstleisters Auto Plus, dass Batterien bei häufiger Nutzung des Systems oft bereits nach 100.000 Kilometern ausgetauscht werden müssen. Der Austausch von Batterien für Autos mit Start-Stopp-Funktion ist kostspieliger als bei herkömmlichen Starterbatterien, weil diese durch ihre erhöhte Leistungsfähigkeit auch mehr kosten.

Letztlich hängt der Nutzen der Technologie derzeit noch vom jeweiligen Fahrverhalten ab: Während die Funktion im städtischen Stop-And-Go-Verkehr viele Vorteile bietet, kann sie auf längeren Fahrten weniger relevant und hilfreich sein. Auch die Nutzung einer anderen Autofunktion will wohlüberlegt sein, denn sie erhöht das Diebstahlrisiko von Fahrzeugen.
Trotz erhöhtem Verschleiß: Darum sollte das Start-Stopp-System besser nicht deaktiviert werden
Manche Autofahrer deaktivieren das Start-Stopp-System aus Angst vor verstärktem Verschleiß. Der ADAC warnt jedoch davor, da dies unter Umständen den Entzug der Betriebserlaubnis nach sich ziehen könnte. Nur bei wenigen Fahrzeugmodellen ist das Abschalten ausdrücklich erlaubt.
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Die Technologie bleibt dennoch vielversprechend. Angesichts immer strengerer Emissionsvorgaben weltweit werden Start-Stopp-Systeme vermutlich in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen. Sie bieten eine praktische Lösung, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Nicht zuletzt, weil die Ziele der Bundesregierung für E-Autos in Deutschland nur noch schwer erreichbar scheinen. (jus)