„Kämpfen um jeden Euro“: Kranzberger Gemeinderat billigt Entwurfsplanung für millionenschwere Schulerweiterung

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So soll es aussehen: Die Grafik zeigt die Süd-Ansicht des geplanten Erweitertungsbaus an der Kranzberger Grundschule.
So soll er aussehen: Die Grafik zeigt die Süd-Ansicht des geplanten Erweitertungsbaus an der Kranzberger Grundschule. © Dantele

Der Kranzberger Gemeinderat hat die Entwurfsplanung für den Erweiterungsbau an der Grundschule gebilligt. Laut Architekt Johannes Dantele, der den aktuellen Stand der Planungen vorstellte, soll die als Kubus konzipierte Ganztagsbetreuung zum Schuljahr 2027/28 in Betrieb gehen.

Kranzberg – Jetzt ist es fix: Der Gemeinderat Kranzberg hat die Entwurfsplanung für den Erweiterungsbau an der Grundschule gebilligt. Kostenpunkt: rund 8,7 Millionen Euro. Das stellt eine Mehrung von 120 000 Euro einer im April abgegebenen Prognose dar. Geld, das man laut Architekt Johannes Dantele für einen Batterieraum und Küchenausstattung gebraucht hat. Das mit Abstand teuerste gemeindliche Projekt seit langem steht damit kurz vor der Umsetzung.

Als nächstes folgt die Ausführungsplanung, wie Dantele auf FT-Nachfrage mitteilte. Danach geht es Schlag auf Schlag. Bereits am 1. Oktober ist Spatenstich. Anfang kommenden Jahres soll mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. „Ein sehr straffer Zeitplan“, sagt der Planer. Ziel ist es, dass die als Kubus konzipierte Ganztagsbetreuung im September 2027 in Betrieb geht – rechtzeitig zu Beginn des Schuljahrs. Der Bau war vonnöten, weil ab August 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder besteht. Eine schrittweise Einführung ist jedoch bis 2029/2030 möglich. In Kranzberg geht man aktuell davon aus das 145 Kindern das Angebot in Anspruch nehmen.

Der dreistöckige, eigenständige Bau im hinteren Bereich der Grundschule verfügt über Bewegungsräume, geschlechtsgetrennte Umkleiden, einen Speisesaal, eine Küche und einen Spieleflur mit Garderobe. Insgesamt umfasst das Raumangebot zwei Dutzend Einheiten. Die Kosten waren während der zwei Jahre andauernden Planungsphase im wieder strittig. Am Anfang ging man von 6,5 Millionen Euro aus. Spekulationen, wonach es am Ende 10 Millionen Euro kosten könnte, sorgten für teils hitzige Debatten. Dantele versicherte bei der neuerlichen Vorstellung der Planung indes: „Wir kämpfen um jeden Euro.“ Auf der anderen Seite war zuletzt von Fördermitteln in Höhe von gut 3,2 Millionen Euro die Rede. Womit der Eigenanteil der Gemeinde etwa 5,4 Millionen Euro betragen würde.

Unabhängig davon gab es erneut Kritik an der Planung. Etwa wegen der Böden und Treppen, die in Holz ausgeführt werden sollen. Linoleum oder Fliesen laut Einwänden von Sonja Kieslinger (FWG) und Georg Hammerl (FWG) vielleicht widerstandsfähiger.

Für Irritationen sorgte der Holzbau im Außenbereich. Kieslinger und Franz Braun (CSU) behaupteten steif und fest, dass die Außenwände doch in Ziegelbauweise geplant gewesen seien. Es habe darüber sogar eine Kampfabstimmung gegeben, hieß es. Dem widersprach Geschäftsleiterin Theresa Schmid allerdings prompt. Von einer Kampfabstimmung könne keine Rede sein. Im Protokoll stehe lediglich, „der Gemeinderat spricht sich für Massivbau aus“, so Schmid. Dantele bekräftigte, dass alle tragenden Teile aus Beton sein werden, von außen aber vorgefertigte Holzbauteile angebracht würden. Was unter anderem auch einem schnellen Baufortschritt garantiere. Braun meinte dazu: „Sie wollten von Haus aus Holz, dann ist es jetzt so.“

Konrad Neumair (KGL) wollte keine Zweifel an der Beschlusslage aufkommen lassen. Zur Holzverkleidung und den Ausführungen von Dantele sagte er: „Das kann ich bestätigen, genau so haben Sie es vorgestellt und so haben wir es beschlossen.“ Der Architekt gab zu bedenken, dass noch Änderungen vorgenommen werden können im Verlauf der weiteren Planung. So will man beispielsweise über einen Vorschlag von Vizebürgermeister Anton Hierhager nachdenken, im Bewegungsraum eine Wand zu verspiegeln. Zuletzt hatte man auf Anregungen aus dem Gemeinderat eine Wärmepumpe vom Dachgeschoß in den Hang verlagert.

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