Vom digitalen Hausaufgabenheft bis zum Flugzeug: Schüler stellen bei „Jugend forscht“ Projekte vor
Beim „Jugend forscht“-Wettbewerb in Schongau sind dieses Jahr auch Schüler des Welfen-Gymnasiums dabei. Die Nachwuchs-Tüftler stellen ihre Projekte vor.
Schongau – Wenn am Mittwoch (26. Februar) der Startschuss für „Jugend forscht“ in Schongau fällt, sind auch fünf Nachwuchs-Forscher des Welfen-Gymnasiums Schongau mit drei ausgeklügelten naturwissenschaftlichen Projekten am Start.
Weil er den eigenen Schulranzen unnötig schwer findet, hat sich Arian Radakovic (12) Gedanken darüber gemacht, wie man die Sache erleichtern könnte. „Ich dachte mir, wir fangen mal mit dem Hausaufgabenheft an.“ Und so hat der Sechsklässler mal eben ein digitales Hausaufgabenheft selbst programmiert – Letzteres hat er sich übrigens selbst beigebracht. Ganz nebenbei können mit dem Programm auch noch die eigenen Noten erfasst werden.
Wärme aus Bananenschalen: Hobby-Forscher tüfteln für „Jugend forscht“
Dass manchmal doch etwas hängenbleibt, das stellen Jonas Kilbertus, Silas Ebinger und Lukas Stöger (alle sechste Klasse) eindrucksvoll unter Beweis: Sie widmen sich dem Thema Zellatmung, das im Schuljahr zuvor in Bio Thema war. Mit Zucker, Hefe und Wasser haben sie mit einem Thermometer Versuche in einer Thermoskanne gestartet. Das Ziel: „Wir wollen Bioabfall in Zucker umwandeln“, erklärt Jonas. Silas und Lukas erklären, wie so Wärme entsteht. „Die kann zum Beispiel zum Heizen von Wohnungen genutzt werden.“ Wärme aus Bananenschalen für den Privathaushalt: Das ist schlau, und schont erschöpfbare fossile Energien, schildern die Hobby-Forscher aus Peiting.
Kein Unbekannter ist Benjamin Klein (15): Bereits im vergangenen Jahr hat die Heimatzeitung den Hohenpeißenberger zu Hause besucht. Der Titel der Geschichte aus dem Jahr 2023: „Der Marsianer vom Hohen Peißenberg“. Seitdem hat sich bei dem 15-jährigen Hobby-Astrophysiker in Sachen Forschung schon wieder einiges getan. Bei „Jugend forscht“ stellt er in diesem Jahr verschiedene Effizienz-Missstände in der Luft- und Raumfahrt vor, die er in aufwändigen Versuchen aufgedeckt hat.
Benjamin Klein aus Hohenpeißenberg entwickelte eigenen „Sky Chaser“
Bei „Jugend forscht“ rückt Benjamin nicht gerade mit kleinem Gepäck an: Sein selbst entwickelter „Sky Chaser“ ist ein Flugzeug mit einer Länge von 1,8 Meter und einer Flügelspannweite von 1,3 Metern. In einer Computeranimation visualisiert Benjamin die Strömung – alles ausgetüftelt auf einer Highspeed-Teststrecke, auf der die Maschine innerhalb von 0,8 Sekunden auf 150 Stundenkilometer beschleunigt. Ach ja, einen Windkanal für seine Versuche hat Benjamin auch selbst gebaut – in seinem Zimmer, versteht sich. Die Versuche gehen im Garten über die Bühne.
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Der „Sky Chaser“ ist eines von insgesamt sieben Forschungs-Projekten, an denen der Hohenpeißenberger arbeitet. Darunter auch eine Aufklärungs-Rakete für Krisenzeiten. „Wäre der Sky Chaser von Profis gebaut, wäre er effizienter als gewöhnliche Flugzeuge“, ist sich Benjamin Klein sicher, einen Weg gefunden zu haben, um das Fliegen ein wenig nachhaltiger zu machen. Die erste Herausforderung für den Neuntklässler wird es am Mittwoch erst mal sein, neben dem „Sky Chaser“ auch noch den Windkanal unbeschadet von zu Hause in die Lechsporthalle zum Wettbewerb zu befördern. Für einen Fast-Atomphysiker dürfte das freilich eines der kleineren Probleme der Weltgeschichte darstellen.
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