Finanzkrise: Nach Imamoglus Festnahme kassiert Türkei dessen Baufirma
Die Türkei beschlagnahmte das Bauunternehmen des inhaftierten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu. Das berichtet „T-Online“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Ein Strafgericht habe die Kontrolle über die Firma übernommen.
Vorwurf der Korruption gegen Imamoglu
Am Mittwoch hatte die türkische Justiz Imamoglu unter dem Vorwurf festgenommen, er habe sich der Korruption schuldig gemacht. Außerdem unterstütze er Terroristen.
Die Verhaftung des Konkurrenten von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erfolgte kurz vor Imamoglus Nominierung als Präsidentschaftskandidat durch die Oppositionspartei CHP. Reuters bezeichnet Imamoglu als größten politischen Rivalen Erdogans.
Die innenpolitische Krise hatte die türkische Börse in Istanbul am Mittwoch um bis zu neuen Prozent abstürzen lassen. Außerdem fiel die Lira auf historische Tiefs zu Euro und Dollar. Am Donnerstag konnte sich der ISE 100 in Istanbul nur vorübergehend erholen: Gegen 14.45 Uhr notierte er erneut in der Verlustzone Am Vormittag hatte der ISE 100 vorübergehend noch ein Plus verbucht.

Imamoglus Verhaftung führt zu Finanzkrise in der Türkei
Am Vortag war der ISE 100 um bis zu neun Prozent eingebrochen. Unter den größten Indexwerten sind
- Aselsan Elektroni (13 Milliarden Euro Börsenwert)
- Akbank (9 Milliarden)
- Enka Insaat (9 Milliarden)
- Ford Otomotiv (9 Milliarden)
- Bim Birlesik (7 Milliarden)
- Turk Telekom (5 Milliarden)
Anleger hatten infolge der Kursabstürze viel Geld verloren. Umgerechnet beliefen sich die Verluste bei einer gesamten Marktkapitalisierung von rund 410 Milliarden Euro auf Dutzende Milliarden Euro.
Beobachter sehen laut der Nachrichtenagentur Reuterrs in den Maßnahmen gegen Imamoglu den Versuch von Präsident Erdogan, einen politischen Konkurrenten um seine Wahlchancen zu bringen. Die nächste Präsidentschaftswahl in dem Land findet 2028 statt.