Autobauer in der Krise – erste Weltmarke schwenkt jetzt auf Kampfdrohnen um
Renault könnte bald Drohnen in der Ukraine bauen. Die Gespräche laufen mit der Regierung. Eine Entscheidung steht noch aus.
Kiew – Die Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland ist für die Europäer von großer Bedeutung. Sie sind entschlossen, den Druck auf Russland zu erhöhen. Die Europäische Union verstärkt ihre Rüstungsanstrengungen erheblich. Besonders Deutschland hat sich verpflichtet, in den kommenden Jahren mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung zu investieren. Dabei werden auch unerwartete Partner einbezogen.
Frankreich schlägt vor, dass Renault Drohnen in der Ukraine produziert
Der französische Automobilhersteller Renault zieht in Betracht, Drohnen in der Ukraine zu fertigen. Das französische Verteidigungsministerium habe das Unternehmen mit diesem Vorschlag kontaktiert, erklärte ein Sprecher am Sonntag, dem 8. Juni, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Eine endgültige Entscheidung stehe jedoch noch aus, da Renault auf „weitere Präzisionen von Seiten des Ministeriums“ warte.
Zuvor hatte der Sender Franceinfo berichtet, dass Renault gemeinsam mit einem französischen Rüstungsunternehmen Produktionsstätten für Drohnen in der Nähe der Frontlinie errichten wolle.
Vor wenigen Tagen hatte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu angekündigt, dass „ein großer französischer Autobauer“ in einer „völlig neuartigen Partnerschaft“ mit einem Rüstungsunternehmen zusammenarbeiten werde, um in der Ukraine Produktionslinien für Drohnen zu schaffen. Diese Drohnen sollen sowohl an die ukrainische Armee geliefert als auch von den französischen Streitkräften bei „taktischen Übungen“ eingesetzt werden.
Auch Volkswagen plant Umstrukturierungen: Diskussion über Werk in Osnabrück
Die Ukraine setzt im Abwehrkampf gegen den russischen Angriff stark auf Kampfdrohnen. Am 1. Juni setzte Kiew über hundert Drohnen ein, um russische Militärflugzeuge auf einem Flugplatz tief im russischen Hinterland anzugreifen.
In Deutschland wird die Autoproduktion teilweise auch schon auf Rüstungsgüter umgestellt. Das Volkswagen-Werk in Osnabrück steht immer wieder im Fokus, da Rheinmetall Interesse an einer Übernahme gezeigt haben soll. Der angeschlagene Autobauer hat für das Werk nur noch begrenzte Verwendung, und die Zukunft ist ungewiss. Eine Übernahme durch Rheinmetall könnte für alle Beteiligten eine Lösung darstellen. (mit Material von AFP)