Tafel Freising hebt Aufnahmestopp auf: Appell vor allem an die Seniorinnen und Senioren

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Tafel Freising hebt Aufnahmestopp auf und appellieren speziell an Senioren – Neue Aktion vor Ostern

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Rund 550 Menschen werden in Freising wöchentlich von der Tafel versorgt (Symbolbild). © dpa

Die Tafel Freising hat wieder mehr Luft. Deshalb richtet ihr Vorsitzender einen Appell vor allem an die Senioren Freisings – „mit ausgebreiteten Armen“, wie er sagt.

Freising – Eigentlich sind es gute Nachrichten – allerdings nur auf den ersten Blick. Die Zahl der Stammkunden bei der Freisinger Tafel ist zurückgegangen. Schaut man aber genauer hin, „dann passt da was nicht zusammen“, wie der Vorsitzende der Tafel in Freising, Manfred Schimmerer, weiß. „Vielen Menschen geht es immer schlechter, das ist Fakt.“ Und gleichzeitig finden immer weniger vor allem ältere Menschen den Weg zur Tafel. „Das ist ein Widerspruch, den wir uns nicht wirklich erklären können.“

Manfred Schimmerer hat eine Vermutung: Vor allem Seniorinnen und Senioren seien es, die sich oft aus Scham davor scheuen, Lebensmittel von der Tafel zu beziehen. „Es ist mir ein Herzensanaliegen, gerade an diese Menschen zu appellieren, dass sie zu uns kommen sollen, wenn sie uns brauchen.“ Denn das ist die Intention all derer, die sich bei der Freisinger Tafel engagieren, wie Schimmerer sagt: „Wir wollen mit ausgebreiteten Armen auf die Menschen, die uns brauchen, zugehen“.

Der Verein, der tagein, tagaus ehrenamtlich für diejenigen im Einsatz ist, denen es an Grundlegendem fehlt, richtet sich in Sonderaktionen gezielt an bestimmte Personengruppen. So gab es kürzlich eine Aktion für Kinder: „Wir haben fast 400 Gutscheine für Kinderschuhe ausgegeben“, erzählt Schimmerer. Eine Zahl, die selbst den erfahrenen Ehrenamtlichen erstaunt zurück lässt. „Daran sieht man, wie viele bedürftige Familien es gibt“, sagt er. Bei dieser Aktion hatte er mit maximal 250 Familien gerechnet, die das Angebot der Tafel annehmen würden. Am Ende waren es 390. Schimmerer lobt in dem Zusammenhang die unkomplizierte Zusammenarbeit mit einem Freisinger Schuhgeschäft: „Wir mussten nicht in Vorleistung gehen. Die Leute konnten Kinderschuhe für maximal 50 Euro kaufen.“

Spezielle Osteraktion für ältere Menschen

Viele hätten sich im Geschäft für ein günstigeres Paar Schuhe entschieden. Der Einzelhändler habe dann am Ende den von den Familien tatsächlich insgesamt genutzten Betrag mit der Tafel abgerechnet. Bezugsberechtigt waren bei der Aktion Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren aus Familien mit einem Berechtigungsschein für die Tafel. „Wenn man Familien unterstützt, dürfen wir die Seniorinnen und Senioren nicht vergessen“, davon ist Schimmerer überzeugt. „Deshalb müssen wir da jetzt nachziehen“, wie er es formuliert. Damit meint er eine Osteraktion für die älteren Menschen: Gutscheine über zwei Mal 25 Euro, mit denen sie dann bei einem Lebensmittelgeschäft einkaufen können. Egal was: entweder sie gönnen sich selbst etwas Besonderes, oder sie können den Enkeln einen Schokoosterhasen kaufen. Die Gutscheine seien für Dinge, für die sonst kein Geld da ist.

Die Freisinger Tafel wird auch von der FT-Spendenaktion „Menschen in Not“ unterstützt.
Die Freisinger Tafel wird auch von der FT-Spendenaktion „Menschen in Not“ unterstützt. © Symbolbild

Was sich seit Ende des vergangenen Jahres zudem geändert hat: Durch den Rückgang der Stammkundschaft kann nun auch der Aufnahmestopp für Menschen aus der Ukraine wieder aufgehoben werden. „Wir müssen niemanden mehr abweisen.“ Der Aufnahmestopp, der von Beginn des Jahres an ein Vierteljahr galt, ist beendet. Und trotzdem ist im Moment noch etwas Luft. Schimmerer hofft, dass bedürftige Senioreninnen und Senioren seinem Appell folgen und zur Tafel kommen. Denn, wie er sich direkt an diese Menschen wendet: „Wir unterstützen euch gerne!“

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