In Hamburg: Gruppe soll Kinder sexuell missbraucht haben: Anführer (20) wegen Mordes festgenommen

Ein 20-Jähriger ist in Hamburg wegen des Verdacht des Mordes festgenommen. Er soll zusammen mit anderen Verdächtigen mindestens einen Jungen (13) in den Selbstmord getrieben haben. Bei einem weiteren 15-jährigen Mädchen soll er es versucht haben, wie die Hamburger Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Er soll zudem Kopf einer Gruppe im Internet sein, die zahlreiche Kinder virtuell sexuell missbraucht hat, teilte die Polizei mit.

Mann treibt Jugendlichen in Suizid - Opfer gequält und missbraucht

Die psychisch labilen Opfer soll der Mann unter anderem in einem Suizidforum gefunden haben - mit dem Ziel diese zu quälen und zu töten. Er sei Teil einer sadistischen Gruppe gewesen, die den Namen "764" trug. Er selbst soll unter dem Namen "White Tiger" agiert haben.

Die Gruppe brachte die Opfer zu schweren Selbstverletzungen und zu sexuellen Handlungen in Live-Chats gebracht haben. Dann sollen sie die Kinder mit den Aufnahmen erpresst haben.

Mindestens einen 13-jährigen Jungen aus den USA habe der mutmaßliche Täter in den Selbstmord getrieben. Das gleiche hatte er demnach auch mit einem 15-jährigen Mädchen aus Kanada vor. Doch das Mädchen überlebte. "Das sind Abgründe, die nur schwer auszuhalten sind", sagte Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel. Die Taten zeigten ein unvorstellbares Maß an Verrohung und Unmenschlichkeit.

Tipp aus den USA bringt Fahnder auf Spur des Täters

Den Tipp bekamen die Ermittler des Bundeskriminalamts von Kollegen des FBI aus den USA. Der mutmaßliche Täter war den FBI-Männern wohl auf gewaltverherrlichenden Videos im Internet aufgefallen. Cyberermittler des Landeskriminalamtes Hamburg stießen dann auf Hinweise, dass der Mann an Morden beteiligt gewesen sein könnte. Die Sonderkommission (SOKO) "Mantacor" ermittelte diesbezüglich länderübergreifend.

Der 20-Jährige sitze laut Staatsanwaltschaft mittlerweile in Untersuchungshaft. Laut Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich umfasst der Haftbefehl 123 Straftaten zwischen 2021 und 2023.