Wegen Cannabis-Club: Angst vor einer „Drogenszene“ in Aschheim
Obwohl es den Cannabis-Anbau- und Verkaufsverein „Chill Out Club“ noch nicht offiziell gibt, sorgen sich viele um ihre Kinder und eine „Drogenszene“ in Aschheim.
Aschheim – Ab Januar will der Chill Out Club in der Saturnstraße 61, schräg gegenüber vom Rathaus, Cannabis anbauen und ab März an Mitglieder verkaufen. Bereits jetzt ist die Aufregung bei Müttern und Großmüttern groß: „Brauchen wir so etwas wirklich in Aschheim“, rief eine Frau bei der Bürgerversammlung dem Zweiten Bürgermeister Robert Ertl zu, der wegen der Erkrankung von Thomas Glashauser seit Monaten die Amtsgeschäfte führt.
Mütter haben Angst um ihre Kinder - Was tut die Gemeinde?
Eine andere sagte unter Beifall von vielen der gut 75 Bürgern im „Kulturellen Gebäude“, dass sie Angst um ihre Kinder habe. „Welche Klientel ziehen wir in Aschheim an, was tut die Gemeinde dagegen?“, fragte eine Dame. Ihre Sitznachbarin befürchtet, dass Erwachsene Cannabis kaufen und an Aschheims Jugend weitergeben. Walburga Wolfbauer appellierte an Ertl: „Bitte nehmen Sie uns ernst! Dieser Verein ist gefährlich, den muss man einzäunen und ständig kontrollieren.“
Cannabis-Vereine sind legal - Polizei will „aufmerksam beobachten“
Ertl sagte, dass derartige Vereine legal seien und es ein privater Vermieter sei. „Da können wir nichts machen. Wir können den Verein nicht verbieten und nicht die Vermietung.“ Stefan Roß, Leiter der Polizeiinspektion Haar, ergänzte, dass Cannabis-Vereine vom Gesetzgeber gewollt seien: „Das ist legal, da können wir gar nichts tun – nur aufmerksam beobachten.“
Zweite Bohrung für die Geothermie
Das zweite wichtige Thema war die Geothermie: Wann geht’s weiter? Sie wolle sich seit 15 Jahren ans Wärmenetz anschließen lassen, aber nichts passiere, sagte eine Dame. Eine andere berichtete, dass in ihrer Straße ein Nachbar gegen die Verlegung der Warmwasser-Rohre sei, was man da tun könne. Ertl sagte, dass die AFK Geothermie auf den Förderbescheid aus Berlin warte und spätestens bis 2026 die zweite Bohrung durchziehen wolle. „Vorher geht nichts, wir sind an der Grenze angelangt“, so Ertl.
Rasende Lkw auf der Münchner Straße von und nach Dornach
Ein weiteres Thema waren rasende Lkw auf der Münchner Straße von und nach Dornach. Ertl versprach eine Zählung des Verkehrs. „Wird der Grenzwert überschritten, prüfen wir Tempo 30 dort.“
Industriegebiet an der Industriestraße wird in ein urbanes Gebiet mit Sondergebiet umgewandelt
Zuvor ließ Robert Ertl im Schnelldurchgang das vergangene Jahr Revue passieren: Der Flächennutzungsplan wird ebenso neu aufgestellt wie auch die Stellplatzsatzung. Das Industriegebiet an der Industriestraße wird in ein urbanes Gebiet mit Sondergebiet umgewandelt, möglich sind ein Supermarkt, Bäcker, Apotheke, Ärzte und Wohnungen.