TV-Porträt zur Amtseinführung - "Schicksalsjahre eines Präsidenten": Geschichte des Trump-Comebacks
Nach der Live-Berichterstattung (ZDF/RTL/ntv) zur Amtseinführung des 47. US-Präsidenten am frühen Montagabend (20. Januar) präsentiert das Erste noch mehr Stoff zu dem Politiker. Die Dokumentation "Donald Trump - Schicksalsjahre eines Präsidenten" startet um 20:15 Uhr und ergründet, wie der Republikaner nach dem Machtverlust 2020 ein spektakuläres Comeback hinlegte und im November 2024 erneut zum US-Präsidenten gewählt wurde.
Renommierte Experten analysieren den Politikstil
Ein illustres Ensemble von Kennern der US-Politik kommentiert die Ereignisse. Die Dokumentation vereint Einschätzungen von John Bolton (76), dem früheren Nationalen Sicherheitsberater Trumps, dem ehemaligen Bundesaußenminister (2017-2018) Sigmar Gabriel (65) und der Trump-Biografin Martha Brockenbrough (54). Gemeinsam ergründen sie die Motivationen des 1946 in New York City geborenen Politikers, Unternehmers und Showmasters und seine Fähigkeit, Amerika in zwei Lager zu spalten.
Bolton reflektiert selbstkritisch: "Ich glaubte, dass die Bürde der Entscheidungen, die ein Präsident treffen muss, ihn disziplinieren würde. Wie sich herausstellte, lag ich falsch". Inzwischen wisse er: "Nichts diszipliniert Trump." Charakteristisch sei dessen Reaktion auf kritische Informationen gewesen: "Spiel es einfach herunter."
Einblicke in die Persönlichkeitsstruktur
Die Filmemacherinnen analysieren in "Schicksalsjahre eines Präsidenten" die charakterliche Entwicklung des 45. und 47. US-Präsidenten. Sie beleuchten seinen familiären Hintergrund und wiederkehrende Verhaltensmuster. Der Immobilienmagnat etablierte sich zunächst als Reality-TV-Star bei "The Apprentice" (2004-2015, 2017) - wo er 14 Staffeln lang das Format prägte - bevor er in das politische Machtzentrum vordrang.
Die Regisseurinnen betonen: "Allzu leicht wäre es, Trump zu verteufeln und seine Gefolgsleute als verblendet abzutun". Das werde "der Figur Donald Trump nicht gerecht." Stattdessen fokussiert sich die Dokumentation darauf, wie der Politiker trotz diverser Kontroversen - einschließlich seiner Verurteilung im Schweigegeldprozess im Mai 2024 - seinen Einfluss kontinuierlich ausbauen konnte.
Eine Nation zwischen Fortschritt und Nostalgie
Die Produktion illustriert die gesellschaftliche Zerrissenheit der Vereinigten Staaten. Der Wahlsieg über Kamala Harris (60) veranlasst zahlreiche Amerikaner zu Auswanderungsplänen, während Trumps Unterstützer eine nationale Renaissance erwarten. Die Filmemacherinnen diagnostizieren eine Nation, die sich "hin- und hergerissen zwischen dem progressiven 'Blick nach vorne' und konservativer Rückbesinnung auf vergangene, vermeintlich glorreiche Tage" befindet.
Die dreiteilige Dokumentationsreihe steht seit dem 17. Januar in der ARD Mediathek zur Verfügung. Eine 60-minütige Zusammenfassung wird am 20. Januar - exakt vier Jahre nach Trumps erstem Auszug aus dem Weißen Haus - im Ersten ausgestrahlt.
Von (ki/spot)