Vorsicht vor besorgten Betrügern: Holzkirchner (92) berichtet über fiese Masche

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Vorsicht bei Anrufen: Trickbetrüger denken sich vieles aus, um ihre Opfer zu überrumpeln. © Roland Weihrauch

Die Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen, die zuletzt im Raum Holzkirchen wieder zunahmen. Ein Betroffener (92) schildert die Masche.

Holzkirchen – Es war am Montag gegen 13 Uhr, als bei einem 92-Jährigen in Holzkirchen das Festnetztelefon klingelte. Der Anrufer meldete sich als Mitarbeiter der „Zentralbank“ und erkundigte sich danach, ob der Holzkirchner eine verdächtige Überweisung in Höhe von 2000 Euro in die Türkei veranlasst habe, bei der es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte. Der 92-Jährige hatte keinerlei Überweisung veranlasst. Die Sache machte ihn ohnehin stutzig, erklärt er im Gespräch mit dem Holzkirchner Merkur.

Der vorgebliche Bankmitarbeiter riet dem Senior, gleich die Polizei einzuschalten. „Ich solle mich mit einer Ziffern- und Buchstabenfolge bei der Polizei melden“, schildert der Holzkirchner. Plötzlich schwenkte der Anrufer um: Moment, er könne gleich direkt mit der Polizei verbinden. Da war der 92-Jährige sicher: Es kann sich nur um eine Betrugsmasche handeln. „Der hat ganz besorgt getan.“ Um vor der Masche zu warnen, von der der Holzkirchner in dieser Form noch nicht gehört hatte, wandte er sich an unsere Zeitung. Auch der Polizei meldete er den Vorfall, die allerdings wenig Hoffnung auf Aufklärung gemacht habe.

„Geld ist in so gut wie allen Fällen weg“

Die Polizei kennt die Masche mit dem vorgeblich besorgten Bankmitarbeiter. Diese flamme derzeit neu auf. Angerufene sollen etwa PINs oder TANs zum Konto preisgeben oder unter einem Link sicherheitsrelevante Daten eintragen, vermeintlich um „die Täter überführen zu können“. In einem Fall sei eine Frau aufgefordert worden, einen vierstelligen Betrag zu überweisen, damit man den Tätern eine Falle stellen könne, teilt die Holzkirchner Polizei mit. „Das Geld ist in so gut wie allen Fällen verloren.“

Die Polizei rät, sich nicht auf solche Anweisungen am Telefon einzulassen und sich im Zweifel umgehend mit einem persönlich bekannten Bankmitarbeiter in Verbindung zu setzen sowie die Polizei über den Vorfall zu informieren. Auch auf die angezeigte Nummer im Display sollten sich Angerufene lieber nicht verlassen: Die kann nämlich geändert werden.

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