Israel-Gaza-Krieg: Netanjahu fürchtet Haftbefehl – „Gefährlicher Präzedenzfall“

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Netanjahu fürchtet laut Berichten Haftbefehl durch Strafgerichtshof – „Gefährlicher Präzedenzfall“

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Wegen Israels Vorgehens im Gazastreifen: Regierungschef Netanjahu könnte jetzt ein Haftbefehl drohen. Der News-Ticker zum Krieg in Nahost.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Ermittlungen gegen Hamas und Israel - Verdacht der Kriegsverbrechen im Gazastreifen
  2. Netanjahu sieht „gefährlichen Präzedenzfall“ - Israel werde laut ihm den „gerechten Krieg“ fortsetzen.
  3. Nahost-Krieg: Die bisherigen Ereignisse - Entwicklungen im Krieg in Israel und Gazastreifen

Tel Aviv – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu befürchtet Medienberichten zufolge, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag könnte Haftbefehle gegen ihn und andere Israelis erlassen. Die israelische Regierung gehe davon aus, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte, berichteten israelische Medien am Sonntag (28. April). 

Ermittlungen gegen Hamas und Israel

Der Strafgerichtshof ermittelt bereits seit 2021 gegen die Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Auch zu Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland laufen Untersuchungen. 

Netanjahu sei wegen möglicher Festnahmen, die eine dramatische Verschlechterung des internationalen Ansehens Israels bedeuten würden, äußerst besorgt, hieß es in den Berichten. 

Netanjahu sieht „gefährlichen Präzedenzfall“

Netanjahu schrieb am Freitag bei X (vormals Twitter), Israel werde unter seiner Führung „niemals irgendeinen Versuch des Strafgerichtshofs akzeptieren, sein inhärentes Recht auf Selbstverteidigung zu untergraben“. Der Regierungschef schrieb zudem: „Die Drohung, Soldaten und Repräsentanten der einzigen Demokratie im Nahen Osten und des einzigen jüdischen Staates der Welt zu fassen, ist empörend.“ Israel werde „den gerechten Krieg gegen Terroristen, die auf Völkermord aus sind, bis zum Sieg fortsetzen“. 

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, aufgenommen am 17. April 2024 im Rahmen eines Gesprächs in Jerusalem
Benjamin Netanjahu befürchtet laut Berichten einen Strafgerichtshof-Haftbefehl. © Kira Hofmann/Imago

Eine solche Entscheidung des Strafgerichtshofs würde zwar nicht Israels Vorgehen beeinflussen, wäre aber „ein gefährlicher Präzedenzfall, der die Soldaten und Repräsentanten aller Demokratien bedroht, die gegen brutalen Terrorismus und rücksichtslose Aggression kämpfen“, schrieb Netanjahu. 

News zum Krieg in Israel und Gaza: Israel erkennt Strafgerichtshof nicht an

Juristisch würde ein Haftbefehl des IStGH gegen Netanjahu und andere israelische Bürger bedeuten, dass Staaten, die die Statuten des IStGH unterzeichnet haben, verpflichtet wären, diese Personen festzunehmen und an den Gerichtshof zu überstellen – sofern diese sich auf das Hoheitsgebiet dieser Staaten begeben. 

Der Internationale Strafgerichtshof verfolgt Individuen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Israel erkennt das Gericht nicht an. Aber die palästinensischen Gebiete sind Vertragsstaat. Daher darf der Ankläger auch ermitteln.

Nahost-Krieg: Die bisherigen Ereignisse

(Redaktion mit Material von Nachrichtenagenturen)

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