Zwei Tatverdächtige weiter flüchtig - Mit mindestens einem Sprengsatz - so planten Islamisten Anschlag auf Swift-Konzert

Eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes konnte offenbar verhindert werden: Am Mittwoch wurden zwei Personen festgenommen, die einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant hatten. Die Pläne der radikalen Islamisten waren bereits weit ausgereift, zeigen nun erste Ermittlungserkenntnisse.

Ein 19-jähriger Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln aus der 15.000-Einwohner-Stadt Ternitz wurde am Mittwochvormittag festgenommen. Er soll erst vor wenigen Wochen dem IS die Treue geschworen haben. Das berichtet die „Kronen Zeitung“ aus Österreich. Ein Großeinsatz der Polizei führte zur Evakuierung zahlreicher Anwohner, da der Verdacht bestand, der junge Mann könnte Sprengstoff oder Sprengmittel besitzen.

Während der Hausdurchsuchung entdeckten die Ermittler chemische Substanzen, die derzeit analysiert werden. Die österreichische Polizei erklärte, dass die genaue Zusammensetzung der Substanzen noch unklar sei.

Anschlag auf Taylor-Swift Konzert: Tatverdächtige radikalisierten sich im Internet

Sicherheitskreise halten es jedoch für möglich, dass die Materialien zum Bau einer Bombe hätten verwendet werden können, berichtet die „Bild-Zeitung“. Laut ersten Ermittlungen habe der 19-Jährige die Substanzen bei seinem früheren Arbeitgeber, einem metallverarbeitenden Betrieb in Ternitz, gestohlen. Ob diese Substanzen tatsächlich zum Bau einer Bombe geeignet waren, wird noch ermittelt.

Wenig später wurde eine zweite Person, ein 17-Jähriger aus Wien, festgenommen. Am Abend wurde ein dritter Mann festgenommen. Auch er sei Medienberichten zufolge 17 Jahre alt. Über die ersten beiden Festgenommenen ist bisher bekannt, dass sie sich im Internet radikalisiert hatten und ihre Pläne über verschlüsselte Messenger-Kommunikation organisierten. Zwei weitere Terrorverdächtige sind weiter auf der Flucht.

Der entscheidende Hinweis auf den geplanten Anschlag kam von einem ausländischen Nachrichtendienst, der ein Video eines der Verdächtigen entdeckte, in dem dieser dem IS die Treue schwört.

Selbstmordattentat mit mindestens einem Sprengsatz geplant

Die Ermittler vermuten, dass die Verdächtigen ein Selbstmordattentat mit mindestens einem Sprengsatz planten. Das Ziel der Anschlagspläne sei die große Menge an Fans gewesen, nicht Taylor Swift selbst, verriet ein Insider gegenüber der „Kronen-Zeitung“.

Laut „Puls 24“ hat sich der 19-jährige Hauptverdächtige in letzter Zeit stark radikalisiert. Nachbarn berichteten von seinem plötzlich langen Bart und einer voll verschleierten Frau.

Die drei Konzerte von Superstar Taylor Swift, die in den nächsten Tagen in Wien stattfinden sollten, waren vollständig ausverkauft. Neben den 65.000 Fans im Ernst-Happel-Stadion wurden zusätzlich etwa 20.000 Personen außerhalb des Stadions erwartet.

Wie „oe24“ berichtet, sei es sicher, dass keiner der Auftritte nachgeholt wird. Der Veranstalter habe aber zugesagt, dass das Geld für die Tickets den Fans innerhalb der nächsten zehn Tage erstattet wird.