Billig-Angebote - So dreist tricksen Fälscher auf chinesischer Plattform Temu
Die chinesische Handelsplattform Temu feiert in Deutschland große Erfolge bei Verbrauchern. Die nutzen millionenfach die Schnäppchen-Angebote auf Temu. Doch beim Preisdumping geht es nicht immer mit legalen Mitteln zu.
Temu hat allein in der EU 92 Millionen monatliche Nutzer
Laut dem „Handelsblatt“ entdecken Unternehmen wie Wenko und Knipex regelmäßig gefälschte Produkte ihrer Marken auf Temu. „Plattformen wie Temu bieten Produkte an, die oft zu schön erscheinen, um wahr zu sein“, so der Hauptgeschäftsführer des Markenverbands, Patrick Kammerer zu dem Blatt.
Temu meldete im September 92 Millionen monatliche Nutzer in der EU. Allein in Deutschland erzielte Temu zwischen April 2023 und Oktober 2024 Umsätze in Höhe von 690 Millionen Euro, wie onlinehaendler-news.de berichtet. Die EU-Kommission verdächtigt Temu allerdings, nicht genug gegen illegale Plagiate vorzugehen und hat ein Verfahren eingeleitet.
Schwierige Rechtsdurchsetzung für Firmen bei Plagiatsverdacht
Laut dem Bericht helfen bisherige Schutzrechte den betroffenen Firmen kaum. Wenko meldete bereits rund 400 Fälle, darunter mehr als 100 Mal denselben Heizkörperhaken. Wenko bezeichnet sich selbst als Unternehmen, das „seit 57 Jahren für innovatives Design, höchste Qualität und erstklassigen Kundenservice“ steht. Das hat natürlich seinen Preis, den Schnäppchenportale mit mancherlei Tricks unterbieten wollen.
„Bei Temu werden permanent Schutzrechte verletzt. Das ist schon ziemlich dreist“, sagt Knipex-Geschäftsführer Ralf Putsch zum „Handelsblatt“. Sein Unternehmen habe sogar schon eigene Werbebilder ohne Firmenloge auf den Plattformen entdeckt.
Forderungen nach besseren Kontrollen
Der Markenverband erklärt in dem Bericht, dass die EU-Gesetz Plattformen verpflichten, gefälschte Produkte umgehend zu entfernen. Selbst wenn das geschehe – einzelne Anbieter würden illegale Inhalte einfach wieder hochladen. Temu selbst betont laut „Handelsblatt“ ihre Bemühungen zum Schutz geistigen Eigentums und erklärt, „Hinweisen auf mögliche Verstöße gehen wir umgehend nach.“