Explosion in Farbigkeit und Ausdruck: Gemeinschaftsausstellung im Seeforum

  • Alexandra Korimorth
    VonAlexandra Korimorth
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Drei Künstler aus dem Tegernseer Tal zeigen in einer Gemeinschaftsausstellung bewegte Bilder. Ekaterina Zacharova, Jürgen Welker und Brigitte Siebeneichler begeistern das Publikum mit ihren Werken.

Rottach-Egern – Eine Ausstellung namens „Farbgipfel – bewegte Bilder – bewegte Welten‘“ am Sonntagmittag im lichtdurchfluteten Seeforum zu eröffnen, war eine der besseren Ideen der Kunststiftung Siebeneichler. Sie präsentiert die farbintensiven Werke von Ekaterina Zacharova aus Gmund, Jürgen Welker aus Tegernsee und Brigitte Siebeneichler aus Rottach-Egern. Und die kommen bei Tageslicht besonders gut zur Geltung, explodieren regelrecht in Farbigkeit und Ausdruck. Dieses Feuerwerk erlebten bei der Vernissage über 100 Kunstinteressierte, die vor dem Weihnachtsmarktbesuch zur Vernissage fanden, mit Untermalung von Thomas Tomaschek am Saxophon.

Kunstwerke reflektieren soziale Umgebung

Die Gäste zeigten sich angetan von der Wirkung, die die Werke der drei bekannten und geschätzten Künstler Zacharova, Welker und Siebeneichler gemeinsam beziehungsweise einander gegenübergestellt entfalten. Dazu hat auch der Münchner Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung, Ernst W. Koelnsperger, beigetragen. „Jedes Kunstwerk reflektiert seine soziale und politische Umgebung“, stellte er fest. „Kunstwerke sind zu interpretieren, um sie zum Leben zu erwecken.“ Das tat Koelnsperger in seiner ausführlichen Laudatio auf feinsinnige Weise.

Zacharova zeige in farbglühenden Arbeiten geradezu tiefenpsychologisch ausgeleuchtete Menschen, die sich ins Leben der Metropolen werfen. Bei ihr seien sie Teil der bewegten Welt. Jürgen Welker bilde in seinen abstrakten Gemälden die Wirklichkeit ab, die über realistische Erfahrungen hinausgehe. Sie seien voller Dramatik und Bewegung, zeigten Wind, Wetter, Stürme und Landschaften, die man mit dem Armageddon assoziiere.

Ausstellung noch bis Sonntag

Bei Siebeneichlers Werken lobte Koelnsperger den dramatischen Impetus, mit dem sie Gegensätzlichkeit und Dualismus der Welt zeige. Sie verbinde die Abstraktheit mit Anklängen der konkreten Welt und schaffe so eine neue, die zum Nachdenken anrege. Zusammenfassend jubelte der Laudator unter Applaus in dem er auf den Philosophen und Verfasser des Buches „Die Macht der Kunst, Markus Gabriel, referierte: „Die Kunst, die wir hier sehen, ist autonom, abstrakt, selbstbehauptend und verdammt gegenwärtig.“ 

Die Gemeinschaftsausstellung „Fabrgipfel“ im Seeforum ist bis Sonntag, 8. Dezember, zu sehen: bis Freitag täglich von 14 bis 16 Uhr, samstags und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.

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