Brauchen Fans nur noch ein Abo für die Bundesliga? Entscheidung im TV-Poker naht

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Das Wettbieten um die TV-Rechte für den deutschen Profifußball beginnt. Mehrere Szenarien sind möglich – auch, dass nur ein Anbieter alle Rechte erwirbt.

Frankfurt – Der Milliardenpoker beginnt! Ab Montag startet die Auktion um die TV-Rechte für den deutschen Profifußball, zwei Wochen wird sie dauern. Dann wissen nicht nur die 36 Vereine aus der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga, mit wie viel Geld sie ab der Saison 2025/26 rechnen können. Auch Fans werden dann in Bezug auf die Abo-Kosten Klarheit haben.

TV-Rechte für deutschen Profifußball werden vergeben

„Die DFL geht selbstbewusst in die Ausschreibung“ – so lautet der Stehsatz, den die Bosse um die beiden Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz seit Wochen unermüdlich verbreiten. Was der zur Schau gestellte Optimismus am Ende wert ist, weiß das halbe Dutzend aus der Chefetage, das am Montag (15. April) in sein vorübergehendes Domizil im Frankfurter Hochhaus-Dschungel einziehen wird, als Erstes. Gehofft und gebangt wird aber vor allem bei den Klubs, schließlich stellen die Erlöse ihre mit Abstand wichtigste Einnahmequelle dar.

Der unruhige Markt bereitet vor der Vergabe der Rechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 allerdings große Sorgen. Derzeit erhalten die 36 Profivereine rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison – was bereits einem jährlichen Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht. Aufgrund der kolportierten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten wird über einen weiteren Rückgang der Einnahmen unter die Milliardengrenze spekuliert.

Wo wird ab der kommenden Saison deutscher Profifußball übertragen?
Wo wird ab der kommenden Saison deutscher Profifußball übertragen? © Harald Bremes/imago

Brauchen Fans nur noch ein Abo für die Bundesliga? Entscheidung im Poker um TV-Rechte naht

Dieses Horrorszenario soll natürlich unter allen Umständen verhindert werden. Um das versprochene „innovative Topmedienprodukt auf Weltniveau“ zu liefern und teuer zu verkaufen, soll es künftig Kurz-Interviews nach der Busankunft oder Zugänge zur Kabine geben. Die Vereine sollen grundsätzlich „mehr Nähe zulassen“.

Die wichtigste Änderung ist aber der Wegfall der „No-Single-Buyer-Rule“. Der Verkauf der Rechte an Live-Spielen ist künftig wieder an nur einen Anbieter möglich – also könnte ein Abo für die Fans ausreichen. Möglich ist aber auch der umgekehrte Fall. Da es vier verschiedene Pakete für das Pay-TV zu ersteigern gibt, könnten am Ende auch mehrere Abos nötig sein.

Zahlreiche Interessenten für Bundesliga-TV-Rechte im Gespräch

Als Interessenten werden die üblichen Verdächtigen gehandelt, vorneweg die bisherigen Rechteinhaber Sky und DAZN. Wie immer hofft die DFL aber auf Konkurrenz, um den Erlös zu steigern. Dabei wird unter anderem RTL mit seinem Pay-TV-Kanal RTL+ genannt. Auch Amazon, die Telekom, Apple und Disney werden wieder einmal ins Spiel gebracht.

Mit Blick auf die Zukunft der ARD-Sportschau ist alles offen. Für das frei empfangbare Fernsehen gibt es zwei Rechtepakete – von 18.00 bis 20.15 oder von 19.15 bis 20.15 Uhr. Alle Free-TV-Sender können dafür Angebote abgeben. Am Montag beginnt er, der Poker um die TV-Rechte. Dann ist es nicht mehr lange, bis Fans und Vereine Klarheit haben. Spannung ist auf jeden Fall garantiert. (msb)

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