Der Traditionsbetrieb Mayer & Cie. aus Albstadt, Weltmarktführer für Rundstrick- und Flechtmaschinen, steht vor dem endgültigen Aus. Nach mehr als 120 Jahren meldete das Familienunternehmen aus der Schwäbischen Alb am 23. September 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung an. Trotz internationaler Suche fand sich kein Investor, der den Betrieb übernehmen wollte. Am 1. Dezember 2025 wurde daher beschlossen, den Geschäftsbetrieb geordnet einzustellen.
"Die aktuellen Rahmenbedingungen haben bei Mayer & Cie. im vergangenen Jahr zu einem Umsatzeinbruch von annähernd 50 Prozent geführt – gleichzeitig sind die Kosten gestiegen", erklärt Sanierungsexperte Martin Mucha gegenüber "schwäbische.de" und fügt hinzu. "Bedauerlicherweise ist die Stilllegung nun die unausweichliche Konsequenz."
Als Gründe nennt das Unternehmen tiefgreifende Marktverwerfungen
Für rund 270 Beschäftigte bedeutet das den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Der Sanierungsexperte, der das Verfahren begleitet, erklärte, dass die meisten Mitarbeitenden bis Anfang Februar 2026 freigestellt würden. Danach soll ein kleines Team die Abwicklung übernehmen, Aufträge abgeschlossen und anschließend der Maschinenpark, die Gebäude und Lagerbestände veräußert werden.
Als Gründe nennt Mayer & Cie. tiefgreifende Marktverwerfungen: Der globale Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Krieg in der Ukraine sowie eine Inflation in traditionellen Absatzmärkten wie der Türkei hätten die Nachfrage nach Textilmaschinen dramatisch sinken lassen. Hinzu komme billige Konkurrenz aus China. Laut Geschäftsführung brach der Umsatz im letzten Jahr um beinahe 50 Prozent ein, bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Herstellungskosten.
Mayer & Cie., gegründet 1905, war über Generationen hinweg ein führender Anbieter für Maschinen, mit denen Stoffe für Bekleidung, Heimtextilien und technische Anwendungen gefertigt wurden. Das Unternehmen exportierte weltweit und belieferte Textilhersteller in Asien, der Türkei und anderen Regionen. Derzeit wird die Firma in vierter Generation geführt.