Bundestagswahl 2025: Wahlwissen für Gscheidhaferl

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Ein Wähler wirft in einem Wahllokal seinen Stimmzettel für die Bundestagswahl in eine Wahlurne. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Das große Kandidaten-Abc zur Bundestagswahl 2025: Der Älteste, die Jüngste, die Berufe – und die Frauenquote.

Was Sie vielleicht nicht wissen müssen, aber vielleicht wollen: Der Durchschnitts-Kandidat bei der Bundestagswahl heißt Michael, ist 45 Jahre alt und entweder Student, Rechtsanwalt oder Rentner. Eine Auswertung der 4506 deutschen Kandidaten, davon 737 aus Bayern, bringt kuriose Ergebnisse.

Der Jüngste: 28 Schüler befinden sich auf den Wahllisten, vier davon sind erst 2007 geboren, also gerade einmal 18 Jahre alt. Elena Dao Krein aus Balingen/Baden-Württemberg ist dabei die Allerjüngste, sie tritt für die Linke an und wurde erst vorgestern 18. Der jüngste Kandidat aus Bayern ist indes „schon“ 19: Gero Schnurpfeil aus Ansbach, ein Student, kandidiert auf Platz 16 für die kleine „Partei der Humanisten“. Die Humanisten haben mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren überhaupt die jüngste Liste, gefolgt von der Linken (35).

Der Älteste: Die Rentnerin Irene Brandt in Hamburg ist 88 Jahre jung und will noch in den Bundestag – allerdings für eine Partei, die eher wenig Chancen hat: die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD). Die Steinzeit-Kommunisten sind auch in Bayern die Partei mit den ältesten Kandidaten – Durchschnittsalter 60. Der älteste Kandidat in Bayern ist indes der frühere Fahrschullehrer Anton Steinböck. Der 81-jährige Augsburger tritt für die Bayernpartei an.

Das Durchschnittsalter aller Kandidaten liegt übrigens bei 45,3 Jahren, die Zahl für Bayern weicht nur geringfügig ab.

Berufe: Eine Bundesauswertung des Jobportals Indeed zeigt das gewohnte Bild: 587 der gegenwärtigen 733 Abgeordneten treten erneut an und geben als Beruf „Abgeordneter“ an. 248 Kandidaten nennen als Beruf schlicht Student, das ist Platz 2. Dahinter folgen Juristen (238), Rentner/Pensionäre (210) und Lehrer (130). 39 Kandidaten sind Polizisten, 36 Softwareentwickler. Es gibt 31 Erzieher/-innen, 22 Krankenpfleger/-innen. Je 20 sind Landwirte und Journalisten. Nur acht Kandidaten geben Handwerksmeister als Berufsbezeichnung an. Eher ausgefallen und wohl nicht ganz ernst gemeint sind die Berufsbezeichnungen Biersommelier und Flaneur auf der Liste von „Die Partei“.

Frauen: Traditionell ist der Bundestag männlich dominiert, derzeit sind nur gut ein Drittel (34,8 Prozent) Frauen. Daran dürfte sich nach der Wahl nicht viel ändern, der Frauenanteil unter den Kandidaten ist sogar leicht rückläufig (31,6 zu 32,6 Prozent). In Bayern sind es noch weniger: nur 29 Prozent. Mit 52,7 Prozent haben die Grünen bundesweit wie auch in Bayern (54 Prozent) den höchsten Frauenanteil. Bei dem BSW sowie den Freien Wählern in Bayern beträgt der Frauenanteil nur 16 Prozent, bei der AfD (14 Prozent/im Bund sogar nur 12,6 Prozent) sind es noch weniger. Keine einzige Frau nominiert hat die Bayernpartei. Übrigens: Im ersten Deutschen Bundestag 1949 saßen nur 28 (6,8 Prozent) Frauen. Es bewerben sich außerdem drei Personen mit Geschlechtseintrag divers, davon zwei in Baden-Württemberg und eine in Rheinland-Pfalz.

Die Namen: Michael ist mit 82 Kandidaten bundesweit der häufigste Vorname. Der Name, so erklärt des Portal Indeed, war in den 1970er-Jahren der häufigste Babyname – das haben wir nun davon! Dahinter folgen Andreas (75) und Thomas (71). Bei den Frauen ist Anna (28 Nennungen) auf Platz 1, dahinter liegen Susanne und Anja. Unikate unter den Vornamen sind Ocean, Morris-Pascal und Isaura. Vornamen, die auf einen Migrationshintergrund deuten, sind selten: Es gibt unter 4506 Kandidaten vier Ali, drei Derya und je zwei Tarek und Serap. Neben Olaf Scholz gibt es fünf weitere Scholz, die antreten. 40 Kandidaten heißen Müller, drei davon Michael Müller.

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