Hobby-Schnorchler macht Weltkriegs-Fund in oberbayerischem See
Ein Mann entdeckt eine Granate in einem See und lässt sie liegen. Erst als er eine Weltkriegs-Doku schaut, kommt die Einsicht – und er alarmiert die Polizei.
Bad Reichenhall/Thumsee – Ein Hobby-Schnorchler hat im Thumsee bei Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) eine Granate entdeckt. Der Mann habe die Stielhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg jedoch erst zu Hause am Abend, als er auf dem Fernseher eine Weltkriegsdokumentation schaute, als vermeintlich gefährlich erkannt, teilte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit. Dann habe der Mann am Dienstag (30. April) die Polizei informiert. Er fand die Granate den Angaben zufolge im flachen Uferbereich des rund 1 Kilometer lang und etwa 325 Meter breiten Sees.
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Stielhandgranate
Diese Granate war eine der Standardwaffen im Zweiten Weltkrieg.
Sie wurde mit einer Schnur gezündet, die durch den hohlen Griff lief. Bevor sie eingesetzt wurde, wurde der Handgranatentopf vom Stiel abgeschraubt und durch das Einsetzen der Sprengkapsel wurde die Handgranate gebrauchsfähig gemacht.
In diesem Zustand explodierte die Handgranate etwa viereinhalb Sekunden, nachdem die Abreißschnur abgezogen wurde.
Quelle: BRK Kreisverband Berchtesgadener Land
Spezialisten bergen Kriegsdelikt und geben dann Entwarnung
Beamte der Reichenhaller Polizei sicherten schließlich am Mittwoch zusammen mit der BRK-Wasserwacht Ortsgruppe Bad Reichenhall den mutmaßlichen Gefahrenbereich und verständigten den Kampfmittel-Räumdienst. Die Spezialisten bargen den Gegenstand aus dem Wasser und identifizierten ihn als das angenommene Kriegsdelikt.
Dann kam zum Glück die Entwarnung: Aufgrund des fehlenden Zünders stuften die Experten die Granate als eher ungefährlich ein. Die Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg wurde anschließend fachgerecht verwertet, wie es in der Mitteilung des BRK weiter hieß.