Miesbach: Warmbad öffnet 2024 nicht – Stadtrat will Modernisierung angehen

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Den erfrischenden Sprung ins Nass wird es kommendes Jahr im Miesbacher Warmbad nicht geben. (Symbolbild) © Thomas Warnack/dpa/Symbolbild

Miesbach – Fans des Warmbads in Miesbach müssen jetzt stark sein: Das Bad wird 2024 nicht öffnen. Doch es gibt Hoffnung: Die Stadt strebt die große Sanierung an.

Was über Jahre irgendwie funktioniert hat, geht jetzt nicht mehr: das Warmbad mit kleinen Instandhaltungsarbeiten weiter zu betreiben. „Im derzeitigen Zustand ist der Betrieb aufgrund der Mängel nicht mehr möglich“, stellte Bürgermeister Gerhard Braunmiller in der jüngsten Stadtratssitzung klar. „Wir können so nicht mehr aufmachen“, sagte Braunmiller.

Lediglich die nötigsten Reparaturen durchzuführen mit dem Risiko, dass die Badesaison wegen weiterer Schäden nach wenigen Wochen schon wieder beendet werden müsste, kommt für Braunmiller nicht infrage. Er schlug deshalb vor, das Bad im kommenden Jahr zu ertüchtigen.

Möglichkeiten für die Sanierung

Zwei Varianten sind denkbar, die Instandsetzung und die umfangreiche Sanierung. Letztere kostet insgesamt gut 5,8 Millionen Euro, wovon die Stadt abzüglich der in Aussicht gestellten Förderung 3,1 Millionen Euro aufbringen müsste. Für die Instandsetzungsvariante würden 1,3 Millionen Euro fällig, rund 914.000 Euro für die Stadt. Die eigentlich höheren Zuschüsse würden wegen der begrenzten Haltbarkeit der bei dieser Variante eingesetzten Beckenfolie reduziert. Statt 643.000 bekäme die Stadt nur 386.000 Euro.

Während Braunmiller die Sanierungsvariante präferiert, aber – falls das Geld nicht reicht – wenigstens die Instandsetzungsvariante verfolgen wollte, machte die CSU-Fraktion Druck: Nur die Vollsanierung solle in den Haushalt eingestellt und umgehend bei der Regierung von Oberbayern der Zuschuss beantragt werden mit dem Hinweis, dass der Haushaltsbeschluss nachgereicht werde. Der genehmigte Haushalt ist Voraussetzung für die Förderung.

Badereferent Erhard Pohl (CSU) zeigte sich froh, dass sowohl das Gesundheitsamt als auch der Bezirk als Förderstelle „uns sehr wohlgesonnen sind“ und die Stadt unterstützen. Pohl forderte, so zu „handeln, dass wir unserer Generationenverantwortung gerecht werden“.

Griesbeck (CSU): günstigere Variante nur Scheinlösung

Abzüglich der bereits bezahlten Planungsleistungen müsse die Stadt noch knapp 2,7 Millionen Euro aufbringen – aufgeteilt auf zwei Jahre. „Wenn wir das nicht hinbringen, dann auch nicht die Instandhaltungsvariante“, betonte Pohl. Bei der „Billiglösung“, wie sie Stefan Griesbeck (CSU) bezeichnete, „wissen wir nicht was kommt“. Auch Manfred Burger (Grüne) stimmte zu: „Da sind viele Unwägbarkeiten.“ Für ihn ist die günstigere Variante nur eine „Scheinlösung“, die nicht sehr lange halten wird. „Mit der Zeit wird uns das um die Ohren fliegen“, befürchtet er. Und trotz der ebenfalls beträchtlichen Kosten, fügte Griesbeck an, „bekommen wir null Komma null Attraktivitätssteigerung“. Auch für Florian Hupfauer (FDP) ist „die Sanierungsvariante der einzige und richtige Weg“.

Dass die Vollsanierung am sinnvollsten ist, wollte auch SPD-Sprecher Paul Fertl nicht anzweifeln, „aber kriegen wir damit den Haushalt genehmigt“? Deshalb hätte er lieber die Finanzberatungen abgewartet und sprach sich auch dagegen aus, sich festzulegen, das Bad 2024 zu schließen. „Die Leute wollen vor allem, dass offen bleibt“, ist Fertl überzeugt.

„Wir können es uns nicht leisten, nur das Nötigste zu machen“, findet Franz Mayer (CSU). Er schlug vor: „Wir müssen jetzt den Haushalt strukturiert um das Warmbad bauen.“ Für Florian Perkmann (SPD) ging es darum, den politischen Willen klarzumachen, „dass wir es wollen“. Sonst, prophezeite er, „sind wir die Totengräber des Bads“.

Nur Fertl stimmte schließlich dagegen, das Bad 2024 nicht zu öffnen. Dem erfolgreichen CSU-Antrag, nur die Sanierungsvariante zu verfolgen, verweigerten neben Fertl und Bürgermeister Braunmiller auch die FWG-Räte Markus Seemüller, Michael Lechner und Andreas Reischl die Zustimmung.

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