Demenz-Risiko deutlich senken: Experte verrät, ab wann Sie auf Alkohol verzichten sollten

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Alkoholkonsum kann das Demenz-Risiko massiv erhöhen. Für einen Experten steht daher fest: Ab einem bestimmten Alter sollte man gar keinen Alkohol mehr trinken.

Kassel – Jeder Schluck Alkohol kann das Gehirn beeinträchtigen, auf Dauer wird es schädlich. Zu den langfristigen Folgen gehören nicht nur Leberschäden oder Krebserkrankungen, sondern auch Demenz. Ab einem bestimmten Alter sollte also gänzlich auf den Konsum verzichtet werden, so die Empfehlung eines Experten.

„Nicht gut für die Nervenzellen“: Alkoholkonsum kann Risiko für Demenz steigern

Laut der Alzheimer Forschung Initiative ließen sich weltweit 45 Prozent aller Demenzerkrankungen vermeiden oder zumindest verzögern, wenn man auf seine Gesundheit achtet. Dazu gehört auch das Meiden von übermäßigem Alkoholkonsum. Neurologe Dr. Richard Resta empfiehlt, spätestens ab dem 70. Lebensjahr vollständig auf den Konsum zu verzichten. Alkohol sei „nicht gut für die Nervenzellen“, sagte der Experte The Guardian. Ab dem 65. Lebensjahr würden die ohnehin deutlich weniger werden.

Ab einem bestimmten Alter sollte man auf Alkohol verzichten, so die Empfehlung eines Neurologen.
Ab einem bestimmten Alter sollte man auf Alkohol verzichten, so die Empfehlung eines Neurologen. © IMAGO

Laut einem Bericht des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) ist vor allem bei riskantem Konsum Vorsicht geboten. Ab 24 Gramm reinem Alkohol kann sich das Risiko für Demenz deutlich erhöhen, insbesondere einer früh beginnenden Erkrankung. Zum Vergleich: Ein halber Liter Bier enthält etwa 20 Gramm Alkohol.

Zwar ist noch oft die Annahme verbreitet, ein Gläschen Wein könne das Demenzrisiko verringern. Die Alzheimer Gesellschaft München betont jedoch, dass es keine überzeugenden Beweise dafür gibt, dass moderater Alkoholkonsum das Risiko verringert. TV-Arzt Eckart von Hirschhausen deckte in einer WDR-Doku derweil neue Risiken von Alkohol auf.

Neben Alkohol: Auch diese Faktoren können Demenz-Risiko erhöhen

Alkohol ist allerdings nicht der einzige Risikofaktor. Lichtverschmutzung nimmt ebenfalls Einfluss auf das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung. Laut Alzheimer Forschung Initiative können auch folgende Punkte das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen:

  • Geringe Bildung
  • Eingeschränkte Hör- und Sehfähigkeit
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Depressionen
  • Kopfverletzungen
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes Typ 2
  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Starkes Übergewicht
  • Soziale Isolation
  • Luftverschmutzung

Restak empfiehlt daher, bei Hör- und Sehproblemen rechtzeitig zu handeln. „Man braucht ein gewisses Maß an Sehkraft, um bequem lesen zu können, und wenn das nicht gegeben ist, wird man auch weniger lesen. Das hat zur Folge, dass man weniger lernt“, erklärte er der britischen Zeitung. Dies stehe auch in Zusammenhang mit der Sozialisierung, die eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Erhaltung des Gedächtnisses spielt. Ein bestimmter Diät-Trend könnte das Alzheimer-Risiko beeinflussen.

Zwar ließe sich nicht garantieren, dass man trotz eines gesunden Lebensstils nicht doch an Demenz erkrankt, räumt der Neurologe ein. „Aber ich vergleiche es mit dem Autofahren: Man kann nicht garantieren, dass man nicht in einen Unfall verwickelt wird, aber wenn man den Sicherheitsgurt anlegt, die Geschwindigkeit kontrolliert und das Auto wartet, kann man das Risiko verringern.“ Auch Beeren und Äpfel können das Demenz-Risiko senken. (kas)

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