Risse im Mauerwerk nach Wasserrohrbrüchen: Ein Gebäude nicht mehr bewohnbar
Mehrere Leckagen hielten am Wochenende den Bauhof in Oberhausen auf Trab. Das Leitungsnetz ist nach einem großen Wasserrohrbruch extrem belastet. Und mehrere Gebäude weisen Schäden auf.
Oberhausen – Drei Wasserrohrbrüche innerhalb weniger Tage hielten die Mitarbeiter des Oberhausener Bauhofs und die unterstützenden Fachfirmen auf Trab: Eine kleinere Leckage zur Straße am Kirchplatz, eine größere in der Alpenblickstraße und ein massives Leck vergangenes Wochenende in der Achstraße. Der Grund für diese Häufung ist laut Bürgermeister Rudolf Sonnleitner vermutlich, dass bei einem vorangegangenen großen Bruch der Hauptleitung Mitte Oktober in der Hungerbachstraße der ganze Ort betroffen war. „Dabei lief sogar unser Hochbehälter innerhalb kürzester Zeit komplett leer und ganz Oberhausen stand ohne Wasserversorgung da.“
Durch die unterschiedlichen Druckverhältnisse im Leitungsnetz, die durch das Leerlaufen, das Wiederbefüllen und Wasserschläge, die in einem solchen Schadensfall entstehen, wird das Netz laut Sonnleitner extrem belastet und altersbedingte Schwachstellen können brechen. Er geht deshalb davon aus, dass der Schaden in der Achstraße nicht der letzte in naher Zukunft gewesen sein dürfte.
Risse im Mauerwerk
„Der Hochbehälter wird laufend überwacht und meldet Niedrigstände sofort, da ja auch immer eine gewisse Reserve für Löschwasser vorrätig sein muss“, so der Bürgermeister. Beim Reparieren der Leckage in der Hungerbachstraße wurden zudem starke Verwerfungen im Straßenverlauf bemerkt. Außerdem stellte man in zunächst einem angrenzenden Gebäude mehrere starke Risse im Mauerwerk fest. Bei der Überprüfung zeigten sich auch in einem weiteren Haus und zwei Garagen Risse im Außen- und Innenbereich; drei weitere Anlieger meldeten ebenfalls erkennbare Haarrisse.
Haus nicht mehr bewohnbar
Sonnleitner: „Wir haben die gemeindlichen Versicherungen und die der betroffenen Anlieger umgehend informiert, mehrere Gutachter waren bereits vor Ort.“ Vergangene Woche verschaffte sich auch eine von der Versicherung beauftragte Geologin einen ersten Überblick über das gesamte Gebiet in der Hungerbachstraße. Beim großen Leitungsbruch im Oktober waren rund 900 Kubikmeter Wasser versickert, wobei unklar ist, wohin. Im Straßenbereich, in dem neben dem Abwasserkanal auch Wasser- und Stromleitungen liegen, verläuft auch eine Gasleitung; diese wurde zunächst während der Reparaturarbeiten gesperrt.
Das Haus mit den Rissen im Außenbereich zeigt auch innen starke Verwerfungen und ist derzeit nicht bewohnbar; die Bewohner konnten bei Angehörigen unterkommen. „Die Ursachenforschung läuft noch“, so der Bürgermeister. Klarheit soll die Untersuchung der Bodenbeschaffenheit bringen, nach Aussage der Geologin ist aber frühestens in einigen Monaten mit Ergebnissen zu rechnen. Die Risse in allen Häusern werden laufend beobachtet, um eventuelle weitere Bewegungen im Erdreich zu verfolgen.