Auto im Winter - Diese drei Fehler sollten Sie beim Eiskratzen dringend vermeiden

  • Im Video: Eiskratzen leicht gemacht - Mit einem Haushaltstrick enteisen Sie Scheiben im Handumdrehen

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass heißes Wasser die schnellste Lösung gegen Eis auf der Scheibe sei. Doch genau davon warnt der ADAC eindringlich.

Fehler 1: Warmes Wasser auf der Autoscheibe

„Versuchen Sie niemals, die Scheiben des Fahrzeugs mit heißem Wasser zu enteisen.“ Der plötzliche Temperaturunterschied kann zu Spannungsrissen im Glas führen – und im schlimmsten Fall ist die Scheibe irreparabel beschädigt. Auch lauwarmes Wasser ist keine gute Idee, da es das Eis nur antauen lässt und die Eisschicht anschließend noch dicker macht.

Fehler 2: Nutzen Sie nur Kunststoffkratzer

Wer den Eiskratzer nicht griffbereit hat, greift gerne zu Alternativen wie CD-Hüllen, Kreditkarten oder Ceranfeldschabern. Diese vermeintlich praktischen Helfer können jedoch Kratzer auf der Scheibe hinterlassen. Der ADAC empfiehlt stattdessen robuste Kunststoffkratzer mit Sägezahnkante und glatter Schabekante.

Fehler 3: Eis mit dem Scheibenwischer bekämpfen

Auch vereiste Scheibenwischer können großen Schaden anrichten. Sind die Wischerblätter vereist, wirken sie wie Schleifpapier, besonders wenn Schmutzpartikel vom Straßendreck haften bleiben. Hier hilft allerdings ein Eiskratzer mit spezieller Reinigungskante für Wischerblätter. Auch Frostschutz im Scheibenwaschwasser ist im Winter ebenfalls unverzichtbar – er verhindert, dass neue Eisschichten nach dem Start entstehen.

Das gilt für Scheibenenteiser

Chemische Enteisungssprays sind zwar effektiv, belasten aber die Umwelt. Sie enthalten oft Treibgase wie Propan und Butan, die bei der Zersetzung bodennahes Ozon fördern, wie das Umweltbundesamt mitteilt. Enteisungssprays kosten in der Regel zwischen zehn und 30 Euro. 

Die beste Alternative bleibt daher der klassische Eiskratzer. Wer die Mühe aber reduzieren will, kann zusätzlich Abdeckfolien nutzen, die die Scheiben vor Frost schützen.

Diese Bußgelder drohen Autofahrern

Dabei sind eisfreie Scheiben auch eine Frage der Sicherheit. Grundsätzlich zählen die Fehler beim Eiskratzen zu den häufigsten Bußgelder im Winter.Wer morgens zu bequem ist und nur ein kleines „Guckloch“ freikratzt, riskiert ein Bußgeld von zehn Euro.

Das Warmlaufenlassen des Motors ist ebenfalls keine Lösung, da es für vermeidbaren Lärm sorgt und gleichzeitig der Umwelt schadet – hier droht ein Bußgeld von bis zu 80 Euro. Für einen stressfreien Winterstart sind ein guter Eiskratzer, Frostschutzmittel und etwas Geduld also die beste Wahl.

Ole Wetjen für Futurezone, überarbeitet von kom