Die Zukunft als Aufgabe: Josef Hauser kandidiert als Bürgermeister – Junge Liste für den Gemeinderat

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Applaus für den Bürgermeisterkandidaten: Josef Hauser (r.) strebt eine zweite Amtszeit an. Die FWG nominierte den 59-Jährigen einstimmig. © Jonas Napiletzki

Josef Hauser (59) tritt erneut als Bürgermeisterkandidat an, begleitet von einer jungen Liste für den Gemeinderat. Es wäre seine zweite Amtszeit in Dietramszell.

Dietramszell – Einstimmig und in emotionaler Atmosphäre hat die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Dietramszell ihren Bürgermeisterkandidaten Josef Hauser und ihre 20 Gemeinderatskandidaten ins Rennen um die Kommunalwahlen am 8. März geschickt. Der amtierende Rathauschef – bisher der einzige Bewerber ums Bürgermeisteramt – machte bei der Aufstellungsversammlung vor rund 40 Anwesenden deutlich, dass es ihm um mehr als eine zweite Amtszeit für ihn persönlich geht. „Es geht um unsere Heimat, in der unsere Bürgerinnen und Bürger wohnen, arbeiten und dableiben können“, sagte Hauser.

Neben den Themen aus dem Wahlprogramm – von Wohneigentum für Einheimische, Glasfaser, Kindergärten, Vereinswesen bis hin zur Infrastruktur – gehe es der FWG vor allem um die Zukunft. „Es ist unsere Aufgabe, die lebenswerte Struktur in unserer Gemeinde zu erhalten. Und die Zukunft geht jetzt los“, betonte Hauser. Er will sich auch für den Erhalt der Demokratie einsetzen. Die Anfeindungen und Bedrohungen, in deren Folge der Dingolfinger Bürgermeister Armin Grassinger sein Amt niedergelegt hatte (wir berichteten im überregionalen Teil), verurteilte Hauser als „Angriff auf die Demokratie“. Deren Untergang sei nicht mehr weit, wenn Bürgermeister auf diese Weise aus dem Amt gedrängt würden.

Für die FWG kandidieren (hinten v. li.) Bernhard Fuchs (Platz 6), Johannes Flinspach (13), Andreas Huber (19), Franz Windecker (18), Paul Mair (9), Karl März jun. (8), (Mitte v. li.) Johann Gams jun. (16), Linus Pauli (12), Thomas Kranz (3), Kilian Kranz (11), Paul Häsch (20), Kaspar Raßhofer jun. (17), Martin Pallauf (5), (sitzend v. li.) Hubert Kanzler (7), Magdalena Ziegler (10), Michaela Moritz (14), Josef Hauser (1), Ingrid Grimm (4), Elisabeth Ladstätter (2) und Roland Klade.
Für den Gemeinderat kandidieren (hinten v. li.) Bernhard Fuchs (Platz 6), Johannes Flinspach (13), Andreas Huber (19), Franz Windecker (18), Paul Mair (9), Karl März jun. (8), (Mitte v. li.) Johann Gams jun. (16), Linus Pauli (12), Thomas Kranz (3), Kilian Kranz (11), Paul Häsch (20), Kaspar Raßhofer jun. (17), Martin Pallauf (5), (sitzend v. li.) Hubert Kanzler (7), Magdalena Ziegler (10), Michaela Moritz (14), Josef Hauser (1), Ingrid Grimm (4), Elisabeth Ladstätter (2) und Roland Klade. © FWG

Auch er selbst habe anfangs mit dem Amt gehadert, erinnerte sich Hauser, der 2020 nach zwölf Jahren als Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt wurde. „Ich hab‘ nach einer gesichtswahrenden Möglichkeit gesucht, wieder aufzuhören.“ Seit längerer Zeit mache ihm die Arbeit aber richtig Spaß, berichtete der 59-Jährige: „Ein Bürgermeister hat nur eine Stimme, aber zusammen mit dem Gemeinderat kann man einiges vorwärtsbringen.“ Kürzlich etwa war er mit seiner orangen Jacke auf Baustellenbesuch, erzählte Hauser, als ein Mann vorbeiging und meinte: „Schee werd‘s.“ Hinter solchen Dingen, die Gemeinderat und Verwaltung gemeinsam vorwärtsbringen, brauche es immer einen Kopf. „Und dieser Kopf wäre ich gerne auch in den nächsten sechs Jahren.“

Gemeinderatskandidaten im Schnitt 42 Jahre alt

Im Rücken hat der frühere Kriminalhauptkommissar und Diplom-Verwaltungsfachwirt aus Ascholding, der auf Listenplatz 1 für den Gemeinderat kandidiert, 19 weitere Bewerber. Zehn von ihnen sind unter 35 Jahre alt, das Durchschnittsalter liegt bei 42. „Wir haben nicht jeden gefragt, sondern die, die wir uns auch vorstellen können“, sagte Hauser. Herausgekommen ist dabei ein Mix aus Vertretern mit vielen Fähigkeiten. Auf Platz 2 folgt mit Elisabeth Ladstätter eine Verwaltungsfachwirtin aus Dietramszell. Platz 3 belegt Dritter Bürgermeister Thomas Kranz. Der Elektriker hob stellvertretend die Zusammenarbeit des Gemeinderats hervor, für die er sich weiter einsetzen wolle.

Ein Bürgermeister hat nur eine Stimme, aber zusammen mit dem Gemeinderat kann man einiges vorwärtsbringen

Auf den weiteren Listenplätzen kandidieren mehrere Landwirte, gleich drei Kfz-Meister, ein Student, eine Betriebswirtin, eine Post-Betriebsrätin, ein Schlossermeister und ein Brauer und Mälzer. Auch ein Ingenieur und ein Teamleiter im technischen Service wollen in den Gemeinderat einziehen. Ein oft genannter Beweggrund ist das Vereinsleben, aber auch die Energiewende, Bauvorhaben, die generationenübergreifende Zusammenarbeit und Wohnraum zählen zu den großen Themen der FWG-Kandidaten. Alle 20 eint das Ziel, die Gemeinde voranzubringen, wie die Bewerber vielfach betonten.

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Das, meinte Hauser, hat in den vergangenen Jahren gut geklappt – trotz Corona-Krise, Lieferschwierigkeiten, Preissteigerungen und der stotternden Wirtschaft. „Wenn unser Zettel mal leer ist, dann braucht's uns nicht mehr“, sagte der Bürgermeisterkandidat. „Aber das wird nicht passieren – es gibt viel zu tun.“ nap