Auf Entdeckungstour entlang der ehemaligen freisingischen Herrschaft Burgrain geht es mit dem Archäologischen Verein. Die Wanderung ist kostenlos.
Erding/Isen – Die inzwischen dreizehnte Grenzsteinwanderung entlang der Grenze der ehemaligen Herrschaft Burgrain findet am morgigen Sonntag statt, zu welcher der Archäologische Verein Erding (AVE) gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Heimatpflege und Kultur des Marktes Isen einladen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz des Isener Edeka-Marktes am südlichen Ortsrand.
Eine umstrittene Westgrenze
Unter Leitung der Historikerin Dorothea Hutterer (LMU München) werden bei den regelmäßigen Wanderungen der Grenzverlauf und dessen Bedeutung für die ehemalige freisingische Herrschaft in den Blick genommen. Inhaltlich werden unterschiedlichste Themenschwerpunkte in diesem historischen Grenzgebiet gestreift – in diesem Jahr besonders die Westgrenze der Herrschaft zwischen Loipfing und Oberbuch, die schon im 16. Jahrhundert für Uneinigkeit sorgte, was sich bis heute in Gemarkungsgrenzen zeigt. Harald Krause, Archäologe und Leiter des Museums Erding, wird den Teilnehmern archäologische Bodendenkmäler, insbesondere die Viereckschanze bei Loipfing, erläutern. Auch die Wasserscheide wird bei der Überquerung von ihm thematisiert.
So wird gewandert
Die Wanderung beginnt beim Edeka-Markt in Isen über den Fußweg Richtung Urtlmühle. Die Isen entlang, bis zur Einmündung des Loipfinger Baches, bekommen die Teilnehmer einen guten Eindruck vom historischen Flussverlauf und der Bachregulierung im Isental. Sie setzen den Weg über Zellershub nach Loipfing fort und erreichen die Anschlussstelle zur letzten Wanderung. Der dortige Gemeindegrenzstein entspricht dem historischen Grenzverlauf, dem bis zum Leitenberg gefolgt wird. Auch hier lassen sich die historischen Grenzen bis ins Oberbucher Holz hinein nachverfolgen.
Eine handgezeichnete Karte aus dem 16. Jahrhundert zeugt auf besonders eindrückliche Weise von umstrittenen Holznutzungsrechten in dieser Region. Noch bis ins 19. Jahrhundert verläuft die historische Grenze durch den Wald, heute präsentieren sich hier drei Eichen auf freier Flur. Hier lässt sich auch der weitere Grenzverlauf entlang der Westgrenze nachvollziehen.
Kostenlos und ohne Anmeldung
Der Rundweg führt durch den Forst und über Zellershub zurück Richtung Urtlmühle. Nach knapp 10 Kilometern und etwa 5 Stunden ist Ankunft in Isen. Die Teilnahme an der familiengeeigneten Wanderung ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Die Teilnehmer sind größtenteils auf Straßen, Feld- und Waldwegen aber auch querfeldein unterwegs, daher ist wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk erforderlich. /Harald Krause, Dorothea Hutterer
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